Der „Alternative Waldzustandsbericht“ der Naturwald Akademie ist veröffentlicht. Er zeigt den erschreckenden Zustand deutscher Wälder auf. Drei deutsche Waldtypen, die von Buchen und Eichen dominiert sind, haben naturschutzfachlich besonders schlecht abgeschnitten. Dabei hat Deutschland die globale Verantwortung Buchenwälder zu schützen. Auch die geringe Anzahl an alten Bäumen über 140 Jahren ist alarmierend. Diese gibt es nur auf 4,5 Prozent naturnahen Waldflächen und lediglich zwei Promille davon sind dauerhaft geschützt. In Naturwäldern können Bäume hingegen alt werden. Sie bieten nicht nur vielen Arten einen Lebensraum, sondern sind auch wichtig für den Klimaschutz.
Mehr Infos zur Studie der Naturwald Akademie finden Sie hier.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2017/08/Natuwaldreservat-Waldhaus-Foto-Thomas-Stephan.jpg380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2018-05-25 13:54:252018-05-25 14:00:22Neue Studie: Wertvolle Wälder mit alten Bäumen brauchen mehr Schutz
Unter diesem Motto startet der Nationalpark Schwarzwald sein Jahresprogramm für 2018. Mit rund 280 Veranstaltungen soll gezeigt werden, welchen positiven Einfluss Wildnis auf das Wohlbefinden des Menschen haben kann. Im vielfältigen Veranstaltungskatalog ist für alle Altersgruppen etwas geboten: von spannenden Vorträgen bis hin zu abenteuerlichen oder kulinarischen Wanderungen. Mit besonderen Veranstaltungen für mobileingeschränkte Menschen und Führungen in Gebärdensprache bekommt jeder die Möglichkeit zu solch einer einmaligen Wildniserfahrung. Genießen Sie einen entspannenden Kontrast zum Alltag!
Den kompletten Veranstaltungskalender des Nationalparks Schwarzwald finden Sie hier.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2015/12/schwarzwald_lotharpfad.jpg7901180Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2018-05-24 14:05:502018-05-25 14:17:57Wildnis tut gut
Auch das dicht besiedelte Deutschland braucht mehr Wildnis. Dafür setzen sich zahlreiche Akteure und Initiativen ein und auch aus der Bevölkerung gibt es großen Zuspruch (s. u.a. BMUB und BfN, 2014). Im Jahr 2007 hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele für mehr Wildnis in Deutschland gesetzt. Um diese Ziele umzusetzen, ist das Engagement in unterschiedlichsten Bereichen gefragt: von der Politik über Wissenschaft und Administration bis hin zu Kommunikation. Doch was sind die Aktivitäten in diesen Bereichen? Wie wird Wildnis definiert und welche Kriterien gibt es dazu? Wo kann es in Deutschland überhaupt Wildnis geben und können die gesteckten Ziele erreicht werden? Genau darum geht es in der im Journal for Nature Conservation neu veröffentlichten Studie „More wilderness for Germany: Implementing an important objective of Germany’s National Strategy on Biological Diversity“ von Schumacher et al. (2018). Zudem wird über die Initiative „Wildnis in Deutschland“ berichtet sowie ein Ausblick auf noch anstehende Herausforderungen und Aufgaben gegeben. Der Weg ist lange und die Ziele sind hoch – aber erreichbar!
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2018/04/beitraege-veranstaltungen.jpg380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2018-04-12 11:07:342018-05-04 10:12:20Neue Studie: Mehr Wildnis für Deutschland
Das Leipziger Büro Analyse & Transfer führte im Frühjahr und Sommer dieses Jahres mit 367 Besuchern des Nationalparks Sächsische Schweiz eine Umfrage durch. Ziel war es herauszufinden, wie hoch die Wertschätzung des Nationalparks ist, was kritisiert und was geschätzt wird. Nun sind die Ergebnisse da. Die meisten möchten während ihres Besuches Natur erleben, Aussichten genießen und einfach entspannen. Allein die Auszeichnung des Gebietes als Nationalpark ist für über die Hälfte der Besucher (53 Prozent) wichtig oder sogar entscheidend. Dabei werden auch die Vorschriften innerhalb des Nationalparks von fast allen Befragten (ca. 90 Prozent) befürwortet. Und auch der Wunsch nach mehr Wildnis ist präsent: über 85 Prozent möchten, dass eine natürliche Entwicklung des Waldes zugelassen wird.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2017/12/saechsische-schweiz_brosinnadel_beitrag_web.jpg384500Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2017-12-19 11:40:162017-12-19 11:40:16Nationalparkstatus lockt Gäste an
Was ist eigentlich Wildnis? Was macht Wildnis so besonders? Wo beginnt Wildnis? Und warum lohnt sich das Wagnis Wildnis?
Diese und noch mehr Fragen beantwortet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift ‚alpinwelt‘ des Deutschen Alpenvereins München & Oberland. Leserinnen und Leser werden auf die Suche nach den letzten Wildnisgebieten Europas mitgenommen und können entdecken, wie sich Wildnis ihren Raum zurückerobert. Verlassene Truppenübungsplätze oder stillgelegte Militärflughäfen sind nur zwei der vielfältigen Beispiele für „neue Wildnis“. Es wird genau unter die Lupe genommen, warum Wildnis in unserer heutigen Gesellschaft so wichtig ist und was Wildnis ausmacht. Die Augen sollen geöffnet werden für Wildnis als Gegenentwurf zum Alltag.
Direkt als Einstieg sind zwei Seiten der Initiative „Wildnis in Deutschland“ gewidmet. Zusätzlich gibt es Ausflugstipps für all diejenigen, die selbst ihren Blick auf Wildnis stärken wollen.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2017/08/Fachsymposium.jpg380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2017-12-15 09:24:062017-12-15 09:24:06Eine Zeitschrift voller Wildnis
Die Anzahl an Insekten geht dramatisch zurück, immer mehr Arten sind bedroht. Diese Erkenntnis macht mittlerweile nicht nur Naturschützern große Sorgen. Die Naturwald-Akademie interviewte dazu den Insektenforscher und Buchautor Beat Wermelinger. Fazit: Der Wald braucht Insekten, da sie viele wichtige Aufgaben im Ökosystem des Waldes übernehmen. Und umgekehrt brauchen Insekten den Wald. Reich strukturierte Wälder mit vielen ökologischen Nischen bieten zahlreichen Insektenarten eine Heimat. So stellen vielfältige, wilde Wälder mit vielen alten Bäumen einen notwendigen Lebensraum für viele Insekten dar.
Dr. Beat Wermelinger: „Ein bewirtschafteter Wald mit verschiedenen Baumarten, einer durchmischten Altersstruktur sowie Lichtungen und Wegrändern kann zwar mindestens so viele Insektenarten wie ein Naturwald beherbergen. Es sind aber nicht dieselben Arten. In einem Urwald mit seiner langen Geschichte und vielen alten Bäumen überleben nämlich auch all jene Arten, die einen konstanten Lebensraum brauchen. Wo zum Beispiel gibt es heute noch einen Buchenstamm mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter, der vor sich hinrotten darf, sodass sich zahllose Generationen von Pilzen und Insekten auf und in ihm entwickeln können? So etwas findet man in einem Wirtschaftswald nicht.“
Allgemeine Informationen zum Insektensterben:
Über 7.800 von bislang 33.000 in Deutschland beschriebenen Insektenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Um einen aktuellen Überblick zu Bestand und Verbreitung der Insektenarten zu bekommen, plant das Bundesamt für Naturschutz spätestens ab 2020 ein bundesweites Insektenmonitoring durchzuführen.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2017/12/Hirschkaefer_Daniel-Rosengren_web-Beitraege.jpg380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2017-12-06 12:24:062017-12-06 12:27:59Wilde Wälder mit alten Bäumen sichern das Überleben vieler Insekten
Thüringen wird um ein Wildnisgebiet reicher: Auf 1.000 Hektar soll sich künftig der Possenwald bei Sondershausen wieder frei entwickeln dürfen. Weitere 500 Hektar Erholungswald sollen dort naturnah bewirtschaftet werden. Auf diesen Kompromiss konnte sich heute die Koalition in Thüringen nach langwährender Debatte einigen. Umweltministerin Anja Siegesmund hatte sich von Beginn an für den Naturwald stark gemacht. Unterstützt wurde sie dabei von der Bürgerinitiative „Pro Kyffhäuserwald“, den Landesverbänden von BUND und NABU, WWF Deutschland und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.
Der Possenwald liegt 60 Kilometer nördlich von Erfurt und schafft nun einen wichtigen ökologischen Verbund vom Nationalpark Hainich bis hin zur Hohen Schrecke.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2017/12/possen_thueringen.jpg380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2017-12-01 09:00:282017-12-06 09:57:47Neue Waldwildnis am Possen
Bis zu 2.500 Hektar Wald sollen sich naturnah entwickeln und Teil eines Thüringer Wildnisnetzes werden
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat sich deutlich für die Ausweisung eines Wildnisgebietes in den Wäldern rund um den Possen ausgesprochen. „Der Possen hat ein hervorragendes Potential für Waldwildnis. Hier findet sich ein großer geschlossener Buchenwald. Für Buchenwälder trägt Deutschland und vor allem Thüringen eine besondere Verantwortung“, sagte die Ministerin in Sondershausen auf einer Informationsveranstaltung zu den Waldwildnis-Plänen der Landesregierung.
„Wo die natürlichen Prozesse der Waldentwicklung ungestört ablaufen, entstehen neue Lebensräume für biologische Arten, die in Wirtschaftswäldern keine Perspektive haben“, so Siegesmund weiter. Nach Plänen des Thüringer Umweltministeriums sind ca. 2.500 Hektar der Possenwälder für naturnahe Entwicklung geeignet. Diese Wälder in der Mittleren Hainleite könnten zum größten Wildnisgebiet Thüringens nach dem Nationalpark Hainich werden. Gleichzeitig würden sie Bestandteil eines Wildnisnetzes, das sich über ganz Thüringen spannt: Vom Schwarza- und Vessertal im Süden über den Nationalpark Hainich bis zur Hohen Schrecke. Die Pläne zur Waldwildnis um den Possen erfahren bereits heute Unterstützung in der Region, eröffnen sie doch neue Perspektiven für den Naturtourismus und damit eine naturverträgliche wirtschaftliche Entwicklung.
Die an den Possenwald grenzenden Bebraer Teiche sind Lebensraum für die größte Erdkrötenpopulation Deutschlands mit ca. 25.000 Tieren. Die Wälder des Possens bilden zudem die ursprüngliche Heimat der sogenannten Mutterblutbuche, die Mutter aller weltweit existierenden Blutbuchen.
Auf dem Foto vlnr: Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen / Antje Hochwind, Landrätin Kyffhäuserkreis / Dirk Trute, Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ / Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) / Manuel Schweiger, Wildnisreferent, Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorstandsvorsitzender BUND
Hintergrund
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 5 Prozent der Thüringer Wälder ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Bis zum Jahr 2020 sollen ca. 26.000 Hektar Waldfläche aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Bislang gibt es Vereinbarungen über ca. 19.000 Hektar Thüringer Waldwildnis. Die Ausweisung der Wälder um den Possen zum Wildnisgebiet könnte ein weiterer großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels sein. Thüringen leistet damit auch seinen Beitrag zur Nationalen Biodiversitätsstrategie: Auf 2 Prozent der Landesfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2016/10/2016_10_06_Veranstaltung_Possen2.jpg13622048Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2016-10-10 19:39:452016-11-03 09:49:35Thüringens Umweltministerin wirbt für Wildnis rund um den Possen
Viele Argumente sprechen für Wildnis: biologische Vielfalt, unersetzliches Naturkapital, Klima- und Hochwasserschutz, Tourismus und Erholung, Bildung und Forschung, Gerechtigkeit und Verantwortung für uns, unsere Kinder und Enkel.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2016/05/grafiken_klimaschutz.png380570Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2016-05-13 10:22:512016-05-13 10:54:20Überzeugend: Gute Gründe für mehr Wildnis!
SRU-Umweltgutachten 2016 fordert „mehr Raum für Wildnis“
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) fordert in seinem an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks übergebenen Umweltgutachten 2016 eine anspruchsvolle und integrative Umweltpolitik. Dazu zählen auch die Schaffung und der Erhalt von Wildnisgebieten, in denen sich Natur ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann. Sie kommen aber im dicht besiedelten Deutschland kaum noch vor. Diese Gebiete sind wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und tragen zum Klima- und Hochwasserschutz bei. Außerdem sind sie von höchster Bedeutung für die Forschung, gerade weil über die ungestörte Entwicklung von Ökosystemen kaum Kenntnisse bestehen. Daher fordert der SRU Bund und Länder auf, solche Flächen im ausreichenden Maße bereitzustellen.
https://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2016/05/2016_05_Uebergabefoto.jpg343480Wildnis in Deutschlandhttps://wildnisindeutschland.de/wp-content/uploads/2024/04/Wildnis_in_Deutschland-Logo-farbig-300x127.pngWildnis in Deutschland2016-05-11 12:20:172020-07-29 10:44:02Sachverständigenrat für Umweltfragen fordert mehr Raum für Wildnis in Deutschland