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06.07.22: Nationalpark Bayerischer Wald wächst

06.07.2022, Finsterau. Mit einem Festakt wurde heute die Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald um knapp 700 Hektar feierlich besiegelt. Die Erweiterung wurde bereits im Oktober 2020 – zum 50. Geburtstag des Schutzgebietes – durch Ministerpräsident Markus Söder und Staatsminister Glauber verkündet. Die Fläche, die bislang zu den Bayerischen Staatsforsten gehörte, wird jetzt Schutzgebiet.

„Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Hotspot für die Artenvielfalt und Vorbild für sanften Tourismus“, sagte Glauber. Die Schönheit und die Ursprünglichkeit des Nationalparks seien überwältigend. „Die Erweiterung auf eine Fläche von fast 25.000 Hektar ist ein echter Gewinn für die Natur und die Menschen vor Ort.“ Der Nationalpark Bayerischer Wald sei nun Deutschlands größter Wald-Nationalpark. Zusammen mit den neuen Besucherprojekten werde der Nationalpark noch attraktiver.

Wie Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, in seinem Grußwort sagte, passen die neuen Flächen mit ihrer Naturausstattung hervorragend zum Nationalpark. „Darüber hinaus vergrößern wir mit der Erweiterung aber auch die gemeinsame Grenze mit dem Nationalpark Šumava in Tschechien.“ Dies bedeute, dass es mehr bayerisch-tschechische Berührungspunkte gebe und man dem Besucher noch mehr grenzüberschreitendes Naturerleben anbieten könne. „Mit der Erweiterung festigen wir die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Šumava und die gemeinsame, grenzübergreifende Nationalparkentwicklung.“

Als herausragende Einrichtung für die Region bezeichnete Sebastian Gruber, Landrat von Freyung-Grafenau, das Schutzgebiet. „Neben den naturschutzfachlichen Aspekten leistet der Nationalpark mit all seinen Angeboten und Einrichtungen einen wesentlichen Beitrag für die Lebensqualität der Menschen vor Ort und ist zudem ein touristisches Aushängeschild. Wir freuen uns sehr über die Erweiterung, die auch einen weiteren, wichtigen Impuls zur Regionalentwicklung gibt.“

Foto: Die Hammerklause gehört künftig zum Nationalpark Bayerischer Wald. Copyright: Nationalpark Bayerischer Wald

Urwald der Bayern – Geschichte, Politik und Natur im Nationalpark Bayerischer Wald

„Urwald der Bayern“ ist eines der tiefgründigsten und faktenreichsten Bücher über die Entstehungsgeschichte des ersten deutschen Nationalparks, dem Bayerischen Wald. Herausgeber sind Marco Heurich, der in der Nationalparkverwaltung das Besuchermanagement leitet, und Umwelthistoriker Christof Mauch. Aus verschiedenen Blickwinkeln stellen sie die 50-jährige Geschichte des Nationalparks dar. Sie beleuchten dabei die kulturelle und ökonomische Bedeutung, aber auch philosophische Perspektiven. Das Buch endet mit interessanten Einblicken von Zeitzeugen aus den ersten Stunden des Nationalparks wie Hans Bibelriether, der langjährige Leiter des Parks, und Wolfgang Scherzinger, der die beispielgebende Forschung des Parks mehr als drei Jahrzehnte begleitete. Aber auch der Forstwissenschaftler Ulrich Ammer kommt zu Wort, der erheblich dazu beitrug, dass sich ein Jahrzehnt nach der Gründung erste nennenswerte Waldanteile am Lusen ohne menschlichen Einfluss entwickeln konnten.

Für alle, die sich mit fachlichen, aber auch historischen Aspekten des ersten deutschen Nationalparks auseinandersetzen möchten, ist dieses facettenreiche Buch ein Muss!

 

Vandenhoeck & Ruprecht, 1. Auflage 2020

305 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-525-36095-8
Preis: ab 21,99 EUR

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Bayerns Bevölkerung für neue Nationalparks

Frankfurt, 19. Januar 2021 – Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern mindestens einen weiteren Nationalpark. Gestern stellten sie gemeinsam mit dem Verein Nationalpark Steigerwald und dem Förderverein Nationalpark Ammergebirge die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage vor: Demnach wünschen sich 75 Prozent der mehr als 1.000 vor Ort Befragten einen Nationalpark im Steigerwald in Franken – und sogar 81 Prozent einen Nationalpark im Ammergebirge am Alpenrand. Insgesamt sehen 83 Prozent die Ausweisung weiterer Wildnisgebiete in Bayern als „sehr/eher positiv“.

Die Umfrageergebnisse geben den Nationalparkfreunden Rückenwind. „Weiter alte Buchen umsägen, das ist gegen den Bürgerwillen. Der nächste Schritt nach der Umfrage ist eine Machbarkeitsstudie. Dabei sollen die Möglichkeiten einer Umsetzung geklärt werden“, sagt Florian Tully vom Verein Nationalpark Steigerwald. Auch Hubert Endhardt vom Förderverein Nationalpark Ammergebirge sieht die Studienergebnisse durchweg positiv: „Diese enorm hohe Zustimmung möge der bayerischen Staatsregierung die Einrichtung eines Nationalparks Ammergebirge deutlich erleichtern“.

 

Weitere Informationen:

Wilder Wald – Europas Pionier für die Wälder der Zukunft

Naturschutz am Beispiel des Nationalparks Bayerischer Wald

Von alten Bäumen mit bizarren Pilzen und Käferarten bis zu jungem Wald, der auf den von Käfern und Sturm entwaldeten Flächen neu entstehen konnte – all dies gibt es im Bayerischen Wald zu entdecken. Gemeinsam mit 20 prominenten Persönlichkeiten wie Dirk Steffens, Sarah Wiener oder Heinrich Bedford-Strohm vermittelt Alexandra von Poschinger die Bedeutung und den aktuellen Wissensstand zu Biodiversität und Großschutzprojekten.

Alexandra von Poschinger lebt im Bayerischen Wald und fühlte sich schon immer mit ihm verbunden. Sie erzählt also aus erster Hand von der Wildnis vor der Haustür. Sie rät den Lesern, es ihr gleichzutun und gerade auch in stressigen Zeiten öfter Ruhe in der Waldwildnis zu suchen. Die hervorragenden Aufnahmen von malerischen Landschaften, Pflanzen und Tieren lieferte Rainer Simonis, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau.

Das Buch ist ein absoluter Lesetipp, weil es den „wilden Wald“ großartig beschreibt und gleichzeitig sehr viel Wissenswertes vermittelt.

Verlag Knesebeck
Hardcover, 224 Seiten
ISBN 978-3-95728-409-9
Preis 40,00€

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„WILDNIS“ von Norbert Rosing

Mit beeindruckenden Schwarzweiß-Fotografien setzt Norbert Rosing in seinem neuen Bildband die grafischen Facetten der Wildnis gekonnt in Szene. Er hält besondere Stimmungen und die mystische Schönheit meisterhaft fest; fokussiert sich dabei auf spannende Details in der wilden Natur.

Rosing ist einer der renommiertesten Naturfotografen Deutschlands. Seine Schwarzweiß-Aufnahmen stammen unter anderem aus der Sächsischen Schweiz, dem hessischen Reinhardswald, dem Darß, dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und Berchtesgaden. Doch seine Arbeit reicht auch über die deutsche Landesgrenze hinaus nach Luxemburg oder gar Kuba. Die Bilder fügen sich in den Kapiteln Fels, Baum, Wasser und Eis grafisch harmonisch aneinander. Somit hebt sich der Bildband „Wildnis“ von anderen Fotobänden ab.

156 Seiten, 95 Schwarzweiß-Abbildungen
Gebunden, 28,5 x 31 cm
978-3-944327-62-4
Preis 38,50€

Grenzenlose Wildnis

Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks Bayerischer Wald haben sich zwei Meister ihres Fachs zusammengetan, um die „Grenzenlose Wildnis“ in einem informativen Bildband zu würdigen. Kilian Schönberger ist ein Fotograf, der es versteht, die Tiefe und den Zauber der wilden Wälder auf seinen Bildern festzuhalten. Die eindrücklichen Tieraufnahmen trägt der Fotograf und Filmemacher Axel Gomille zum Buch bei. Eine Hommage an die ungezähmte Natur im Herzen Europas. Das Buch ist unbedingt empfehlenswert!

Kilian Schönberger, Axel Gomille „Grenzenlose Wildnis: Nationalpark Bayerischer Wald – Ungezähmte Natur im Herzen Europas“, Frederking & Thaler Verlag, 2020, Hardcover, 26,8 x 28,9 cm, 192 Seiten, ca. 170 Abb, 39,99 €