EUROPARC Deutschland e. V. veröffentlicht Kriterienkatalog für Wildnisgebiete
Der 2019 von EUROPARC Deutschland e. V. veröffentlichte Kriterienkatalog legt Standards für die Auswahl von Wildnisgebieten als Teil der Nationalen Naturlandschaften fest. Neben Nationalparks, Biosphärenreservaten und Naturparks bindet er damit auch besondere Wildnisgebiete in die Nationalen Naturlandschaften ein.
Die neuen Qualitätskriterien für Nationale Naturlandschaften Wildnisgebiete (NNL-Wildnisgebiete) bauen auf den Kriterien zur Auswahl großflächiger Wildnisgebiete im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) auf. Die Kriterienkataloge unterscheiden sich vor allem in der angestrebten Mindestgröße der Gebiete und den Rechtsgrundlagen. Als Mindeststandard für die Auswahl der NNL-Wildnisgebiete wird eine Größe von 3.000 ha für die Kern- und Entwicklungszone des Gebiets vorgegeben. Das gesamte Gebiet muss außerdem als Naturschutzgebiet (§ 23 BNatSchG) dauerhaft gesichert sein.
Die Auswahlkriterien der NNL-Wildnisgebiete orientieren sich an der Managementkategorie I b IUCN „Wildnerness Areas“.
Der Kriterienkatalog „Standards für die Auswahl von Wildnisgebieten als Teil der Nationalen Naturlandschaften“ steht hier zum Download bereit.
Die Pressemitteilung zum Kriterienkatalog von EUROPARC Deutschland e. V. finden Sie hier.
Das erste Wildnisgebiet der Nationalen Naturlandschaften, die Königsbrücker Heide und weitere Wildnisgebiete entdecken Sie hier.


Das Interesse an wilder Literatur wächst kontinuierlich. Im neu erschienenen wissenschaftlichen Buch „Der Diskurs um ›Wildnis‹: Von mythischen Wäldern, malerischen Orten und dynamischer Natur“ beleuchtet Gisela Kangler das unterschiedliche Verständnis von Wildnis. Drei grundlegend verschiedene Auffassungen werden analysiert: „unbekannte Wildnis“, „bestimmte Wildnis“ und „Ökosystem-Wildnis“. Die öffentliche Akzeptanz von ausgewiesenen Wildnisgebieten spielt hier eine besondere Rolle. Die Autorin berücksichtigt in ihrer Doktorarbeit vor allem die Philosophie des Kulturtheoretikers Ernst Cassirer. Die Lektüre kann dabei helfen, bestehende Missverständnisse und Konflikte in Bezug auf „Wildnis“ besser einzuordnen und zu verstehen.