Erste KlimaWildnisFläche bewilligt: Lahnberger Wald
Der erste Flächenankauf über die Förderrichtlinie KlimaWildnis ist erfolgt: der Lahnberger Wald. 167 Hektar wurden von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mithilfe der Förderung über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz erworben. So kann der Lahnberger Wald der ungesteuerten Entwicklung überlassen werden. Mit dem Kauf des großflächigen Waldgebiets wird ein Wildnis-Trittstein geschaffen, der nun dauerhaft einer nutzungsfreien Entwicklung unterliegt. Durch die Flächengröße von 167 Hektar erhalten ungesteuerte Naturprozesse Raum.
Vielfältige Waldmosaike
Mit 27 Prozent Bergahorn, 22 Prozent Buche und 18 Prozent Eiche spiegelt der jetzige Zustand bereits eine naturnahe Baumartenzusammensetzung des Waldes wider. Es wird erwartet, dass vielfältige Waldmosaike entstehen werden, also das zeitgleiche und benachbarte Auftreten unterschiedlicher Waldentwicklungsphasen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Anzahl von Höhlen- und Horstbäumen sowie von Starkbäumen mit Bruch- und Faulstellen oder mit Pilz- und Flechtenbesiedelung im Wald erhöhen wird. Dies würde bedeuten, dass die Habitatvielfalt zunehmen wird.
Habitatvielfalt
Mit der Lage des Projektgebiets im europäischen Vogelschutzgebiet „Lahnhänge“ ist es prädestiniert, durch die einsetzende natürliche Entwicklung zunehmend Lebensräume für schützenswerte Vogelarten wie Schwarz- oder Mittelspecht und deren Folgenutzer bereitzustellen und so den europäischen Schutzzweck zu erfüllen. Auch für zahlreiche weitere Arten – beispielsweise diverse Fledermaus-, Insekten- und Pflanzenarten – entstehen so neue Habitate, die sich im Einklang mit den natürlichen Prozessen langfristig weiterentwickeln können.
Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz
Die Sicherung des Waldes und die damit mögliche konsequente Einstellung der Forstwirtschaft wird außerdem zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung und -anreicherung in der Biomasse des Waldes führen. Damit trägt die KlimaWildnisFläche Lahnberger Wald unmittelbar zum natürlichen Klimaschutz bei.
Förderung kleinerer Wildnisflächen über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Mit der Förderrichtlinie KlimaWildnis wird der Erwerb kleinerer Wildnisflächen ermöglicht. Förderfähig sind Flächen ab 50 Hektar bzw. 25 Hektar oder auch kleinere Erweiterungsflächen von bestehender oder zukünftiger Wildnis. Die Förderquote beträgt bis zu 95 Prozent, in Ausnahmefällen bis 100 Prozent. Die Mittel werden vom Bundesumweltministerium über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz bereitgestellt.
Eine Portion Wildnis in Ihr E-Mail-Postfach?
Abonnieren Sie den Newsletter der Initiative Wildnis in Deutschland, um mehr über Wildnis in Deutschland zu erfahren. Sie interessieren sich für Wildnis und Natürlichen Klimaschutz oder möchten mehr über Wildnisförderung erfahren? Abonnieren Sie den Newsletter der KlimaWildnisZentrale.