Echte Wildnis findet sich in Deutschland nur noch an wenigen Stellen. Daher sollen mehr Räume geschaffen werden, in denen sich die Natur wieder frei entfalten kann. Um das zu erreichen, finden auf den Flächen dauerhaft keine wirtschaftlichen Nutzungen statt. Dadurch wird der natürlichen Dynamik und den Naturprozessen Raum und Zeit gegeben. Diese Strategie wird im Naturschutz als Prozessschutz bezeichnet.
Wildnis macht diese faszinierende Dynamik erleb- und beobachtbar und bietet uns ein großes Freilandlabor, in dem wir lernen können.
Wildnis kann es in den unterschiedlichsten Lebensräumen geben. Das größte Wildnispotenzial in Deutschland weisen Wälder auf – aber auch Seen, Moore, Flüsse mit ihren Auen, Küsten mit ihren Dünenlandschaften oder auch die Höhenlagen der Gebirge oberhalb der natürlichen Waldgrenze können Wildnis sein, sofern der Mensch sich mit Eingriffen aus diesen Bereichen zurückzieht. Gänzlich neue, sogenannte sekundäre Wildnis ist in den zurückliegenden Jahrzehnten unter anderem auf einigen ehemaligen Truppenübungsplätzen und in ehemaligen Tagebauen entstanden.