Der Großteil der Menschen in Deutschland möchte mehr Wildnis
Die neue Ausgabe der Naturbewusstseinsstudie wurde veröffentlicht
In Deutschland ist die Sorge um den Verlust der biologischen Vielfalt durch den Klimawandel weit verbreitet. Zudem wächst der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung des Zustands von Natur und Landschaft in den letzten 20 Jahren wahrnehmen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz jüngst veröffentlicht haben.
Schwerpunkt Wildnis
Schon 2013 lang erstmals ein Schwerpunkt der Naturbewusstseinsstudie auf dem Thema Wildnis. Ein Hintergrund dafür ist, dass die Ausweitung von Wildnisgebieten aus Sicht des Naturschutzes ein wichtiger Baustein des Erhalts der biologischen Vielfalt darstellt. Die Ergebnisse der aktuellen Naturbewusstseinsstudie zeigen nun: auch einem Großteil der Menschen in Deutschland ist bewusst, dass Wildnis ein wichtiger Baustein im Natur- und Klimaschutz ist.
Ein Großteil der Menschen in Deutschland möchte mehr Wildnis
Rund vier Fünftel der Deutschen befürworten die Ausdehnung von Wildnisgebieten, um sehen zu können, wie sich die Natur an den Klimawandel anpasst. Damit wird deutlich: das Schutzkonzept Wildnis als Freilandlabor wird nicht nur akzeptiert, sondern sogar gewünscht. Weiterhin wünschen sich 61 Prozent der Erwachsenen mehr Wildnis in Deutschland. Nur 24 Prozent finden, dass der Bestand an Wildnisgebieten gut so ist, wie er ist und sogar nur zwei Prozent sprechen sich für weniger Wildnis in Deutschland aus. Damit wird deutlich, dass der Großteil der Bevölkerung in Deutschland die Wildnisziele der Bundesregierung mitträgt.
Wildnisziele der Bundesregierung
Auf zwei Prozent der Landfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder ungesteuert entwickeln können – so steht es in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Dieses Ziel soll überwiegend mit großflächigen Wildnisgebieten (ab 1000 Hektar, in bestimmten Fällen ab 500 Hektar) realisiert werden. Die Wildnisgebiete sollten zudem in den länderübergreifenden Biotopverbund integriert werden. Außerdem sollen sich auf fünf Prozent der Waldfläche Wälder natürlich entwickeln können. Neben den großflächigen Wildnisgebieten sind auch kleinere Flächen mit eigendynamischer Entwicklung wertvoll, so wie sie durch das Förderprogramm KlimaWildnis gefördert werden.
Hintergrund zur Studie
Die mittlerweile achte Studie zum Naturbewusstsein wird seit 2009 im zweijährigen Turnus erhoben. Ende Oktober bis Mitte Dezember 2023 wurden 2411 Erwachsene (ab 18 Jahren) und 1003 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Die wissenschaftliche Studie stützt sich auf einen umfassenden Analyseprozess der erhobenen Daten, ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ und bezieht Menschen aus allen Regionen und sozialen Lagen Deutschlands ein.
Dieser Beitrag beruht auf der aktuellen Ausgabe der Naturbewusstseinstudie.
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