Das Förderprogramm KlimaWildnis wurde veröffentlicht
Das Bundesumweltministerium stellt ab sofort Mittel aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz bereit, um kleinere Wildnisflächen sowie sogenannte KlimaWildnisBotschafter*innen zur Förderung von Wildnis in Deutschland zu unterstützen.
Intakte Ökosysteme bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Zudem sind sie natürliche Klimaschützer, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden und als Kohlenstoff langfristig speichern. Sie fungieren zudem als Puffer gegen die Folgen des Klimawandels, indem sie Wasser speichern, bei Dürre ausgleichend wirken und bei Hitze durch Verdunstung für Abkühlung sorgen. Flächen, auf denen sich die Natur dauerhaft nach ihren eigenen Regeln entwickeln darf, können in Zukunft wieder intakte Ökosysteme werden. Aus diesem Grund fördert die Bundesregierung die Entwicklung und Sicherung von Wildnis sowie die Vernetzung von Wildnisgebieten.
Förderung kleinerer Wildnisflächen
Mit der Förderrichtlinie KlimaWildnis wird in Ergänzung zum Wildnisfonds nun auch der Erwerb kleinerer Wildnisflächen ermöglicht. Förderfähig sind Flächen ab 50 Hektar bzw. 25 Hektar oder auch kleinere Erweiterungsflächen von bestehender oder zukünftiger Wildnis. Die Förderquote beträgt bis zu 95 Prozent, in Ausnahmefällen bis 100 Prozent.
Förderung von KlimaWildnisBotschafter*innen
Weiterhin können im Rahmen der Förderrichtlinie KlimaWildnis auch sogenannte KlimaWildnisBotschafter*innen gefördert werden. Diese werden in Regionen mit hohem Wildnispotenzial eingesetzt. Übernommen werden bis zu 90 % der Personal- und Sachkosten über maximal drei Jahre. Zu den Aufgaben der KlimaWildnisBotschafter*innen gehören die Suche nach geeigneten Wildnisflächen, die Begleitung der Flächensicherung und der Flächenentwicklung nach dem Kauf sowie die Vernetzung und die Beratung rund um das Thema Wildnis und Natürlicher Klimaschutz. Koordiniert werden die KlimaWildnisBotschafter*innen von der KlimaWildnisZentrale.
Beratung und Antragstellung
Die KlimaWildnisZentrale ist die zentrale Informations- und Koordinationsstelle für Wildnis und Natürlichen Klimaschutz. Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz berät sie zu allen Förderoptionen im Bereich Wildnis und koordiniert die KlimaWildnisBotschafter*innen. Dabei arbeitet das Team eng mit dem Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz und dem Wildnisteam des Projektträgers ZUG zusammen. Die Förderanträge sind bei der ZUG über das Portal easy Online einzureichen.
Hintergrund Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung unterstützt Maßnahmen, die Klimaschutz mit der Schaffung und Stärkung vielfältiger Ökosysteme verbinden. Wälder und Auen, Böden und Moore, Meere und Gewässer wie auch naturnahe Grünflächen in besiedelten Gebieten binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre und speichern es langfristig. Sie wirken zudem als Puffer gegen Folgen der Klimakrise, indem sie Starkregen und Hochwasser aufnehmen und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Zugleich erhalten sie unsere Lebensgrundlagen, bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, speichern Wasser und sind Rückzugsorte für Menschen. Das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz enthält 69 Maßnahmen in insgesamt zehn Handlungsfeldern: Für die Umsetzung stehen bis 2027 3,5 Milliarden Euro bereit.
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