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13.9.2017: Symposium „Nationalpark und Regionalentwicklung“ in Bad Lippspringe

Einladung zum Symposium Nationalpark und Regionalentwicklung – Tourismus am 13.09.17  in Bad Lippspringe!

Heute Schießplatz – morgen Erlebnisraum?
Nationalpark Senne – Motor für Tourismus und Regionalentwicklung!

Ziel des Fachsymposiums ist es, die Chancen einer möglichen Nationalparkausweisung für die Senne und Ostwestfalen genauer zu betrachten. Dazu werden Fachleute sowohl aktuelle Studien und Daten als auch Tourismuskonzepte aus Nationalparkregionen präsentieren. Auf dieser Grundlage wollen wir zusammen mit Experten aus OWL der Frage nachgehen, ob und wie ein möglicher Nationalpark Senne zur Förderung des Tourismus und der Regionalentwicklung in OWL und speziell der Senne-Region beitragen kann.

Hier geht es zum Flyer mit Programm und Anmeldemöglichkeit. Klicken Sie hier!

Der heutige Truppenübungsplatz Senne gehört zu den wertvollsten und artenreichsten Naturgebieten in NRW. Offene Heideflächen, Sandmagerrasen, Moore, Auen-, Eichen-Birken- und Kiefernwälder sowie naturnahe Bäche auf einer Fläche von über 10.000 Hektar prägen das Gebiet. Dieses Lebensraumgefüge ist die Grundlage für eine europaweit herausragende Fauna und Flora. Zahlreiche Arten der europäischen Vogelschutzrichtlinie und der der FFH-Richtlinie haben hier einen Verbreitungsschwerpunkt und eines der letzten überhaupt noch verbliebenen Vorkommen in NRW oder in Deutschland. Die Heideflächen sind mit ca. 3.000 ha in der Größe vergleichbar mit denen der Lüneburger Heide.

Die britischen Truppen haben ihren Abzug angekündigt. Nach einer Aufgabe der militärischen Nutzung plant das Land NRW die Ausweisung der Senne als Nationalpark. Für den Nationalpark Senne hat der Förderverein das Leitbild entwickelt: „Erhaltung alter Heide- und Offenlandschaften und neue Wildnis in den Waldgebieten“. Europarc sieht diese Entwicklung als Alleinstellungsmerkmal für die Senne unter allen Nationalparken in Deutschland. Hier soll der Mensch diese einzigartige Natur genießen und erleben können. Dieses Erleben von natürlicher Schönheit, Ästhetik und Vielfalt der Natur wird mit attraktiven Wegenetzen, Erlebniseinrichtungen und gezielten Angeboten der Umweltbildung unterstützt. Damit lässt sich ein naturverträglicher und nachhaltiger Tourismus fördern. Nationalparks können so Motoren einer regionalen Wirtschafts- und Strukturentwicklung sein.

Anmeldung schriftlich oder per E-Mail bei: Nationalpark Koordinierungsstelle im NABU Natur-Infozentrum Senne Arminiuspark 11 33175 Bad Lippspringe Tel. 0 52 52 / 93 80 154 Email: nabu-prinzenpalais@t-online.de Ansprechpartner für Rückfragen: Prof. Dr. Fritz Trillmich: 01 76 / 55 17 76 15 Dipl.-Ing. Erdmute von Voithenberg: 01 79 / 51 52 150

Weitere Infos auf der Webseite des Fördervereins Nationalpark Senne.

Wald und Wildnis: Gemeinsames Projekt von Stiftung Naturlandschaften und Landesforstbetrieb

Mit einer neuen Kooperationsvereinbarung werden der Landesbetrieb Forst Brandenburg und die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg das Zusammenspiel von Wald und Wildnis in der Lieberoser Heide gemeinsam untersuchen.

Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts, das vorerst auf 10 Jahre angelegt ist, soll eine natürliche Waldentwicklung weitgehend ohne menschlichen Einfluss mit einer Waldentwicklung unter naturnahen Bewirtschaftungsgrundsätzen verglichen werden.

Die aktuelle Pressemitteilung finden Sie hier.

Mehr Waldwildnis in Thüringen: Experten diskutieren beim MDR

Wer hat welche Interessen bei der Nutzung des Waldes? Welchen Sinn haben geschützte Areale mit Urwald? Welcher Anteil der Waldfläche sollte sich selbst überlassen werden? Hierüber sprachen Dirk Adams (Vorsitzende der Grünenfraktion im Thüringer Landtag), Volker Gebhardt (Leiter Thüringen Forst), der Leipziger Botanik-Professor Christian Wirth und Professor Manfred Niekisch (Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung) im MDR-Talk „Fakt ist!“ am 22. Mai in Erfurt. Die Aufzeichnung der Sendung ist in der Mediathek zu finden.

 

Mehr Waldwildnis in Thüringen

(c) Daniel Rosengren, ZGF

Unterzeichnen Sie jetzt die Petition. Jede Stimme zählt.

Im Possen bei Sondershausen in Thüringen setzt sich eine ganze Region für ein Wildnisgebiet ein. Helfen Sie uns diesen wertvollen Buchenwald auch für kommende Generationen zu schützen. So geht’s:

  1. Rufen Sie die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ auf der Seite des Thüringer Landtags auf: https://petitionen-landtag.thueringen.de/petitions/1170
  2. Klicken Sie oben rechts auf „Petition mitzeichnen“.
  3. Klicken Sie nun auf „Registrierungsformular“ (Link in der obersten Textzeile) und füllen dieses aus. (Wenn Sie schon einmal eine Petition im Thüringer Landtag unterschrieben haben, müssen Sie sich nur noch „anmelden“.)
  4. Klicken Sie auf „Registrierung zur weiteren Prüfung abschicken“.
  5. Geschafft!
  6. Tipp: Wenn in der Familie / Verwandtschaft mehrere Leute am selben Computer unterzeichnen möchten, dann muss man sich, nachdem man selber unterzeichnet hat, erst oben rechts ausloggen. Dann kann sich die Nächste/der Nächste registrieren, unterzeichnen, wieder ausloggen, usw.

Hier finden Sie die ausführliche Anleitung zum Ausfüllen der Petition (PDF).

Die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ ist eine gemeinsame Aktion der Naturschutzorganisationen BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF Deutschland und Zoologische Gesellschaft Frankfurt sowie der Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“. Sie werden von einer breiten und parteiübergreifenden Allianz aus Bürgerschaft, Kommunal- und Landespolitikern unterstützt. Auch wirtschaftliche Leistungsträger in der Region fordern das Waldschutzgebiet im Possen als Motor für die touristische Entwicklung der Region. Das Waldschutzgebiet würde gleichzeitig einen Beitrag zur Erfüllung des Koalitionsvertrages leisten.

Weitere Informationen finden Sie hier: Naturschutzorganisationen fordern Waldwildnis auf 2.500 Hektar im Possen.

Thüringens Umweltministerin wirbt für Wildnis rund um den Possen

Bis zu 2.500 Hektar Wald sollen sich naturnah entwickeln und Teil eines Thüringer Wildnisnetzes werden

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat sich deutlich für die Ausweisung eines Wildnisgebietes in den Wäldern rund um den Possen ausgesprochen. „Der Possen hat ein hervorragendes Potential für Waldwildnis. Hier findet sich ein großer geschlossener Buchenwald. Für Buchenwälder trägt Deutschland und vor allem Thüringen eine besondere Verantwortung“, sagte die Ministerin in Sondershausen auf einer Informationsveranstaltung zu den Waldwildnis-Plänen der Landesregierung.

„Wo die natürlichen Prozesse der Waldentwicklung ungestört ablaufen, entstehen neue Lebensräume für biologische Arten, die in Wirtschaftswäldern keine Perspektive haben“, so Siegesmund weiter. Nach Plänen des Thüringer Umweltministeriums sind ca. 2.500 Hektar der Possenwälder für naturnahe Entwicklung geeignet. Diese Wälder in der Mittleren Hainleite könnten zum größten Wildnisgebiet Thüringens nach dem Nationalpark Hainich werden. Gleichzeitig würden sie Bestandteil eines Wildnisnetzes, das sich über ganz Thüringen spannt: Vom Schwarza- und Vessertal im Süden über den Nationalpark Hainich bis zur Hohen Schrecke. Die Pläne zur Waldwildnis um den Possen erfahren bereits heute Unterstützung in der Region, eröffnen sie doch neue Perspektiven für den Naturtourismus und damit eine naturverträgliche wirtschaftliche Entwicklung.

Die an den Possenwald grenzenden Bebraer Teiche sind Lebensraum für die größte Erdkrötenpopulation Deutschlands mit ca. 25.000 Tieren. Die Wälder des Possens bilden zudem die ursprüngliche Heimat der sogenannten Mutterblutbuche, die Mutter aller weltweit existierenden Blutbuchen.

Auf dem Foto vlnr: Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen / Antje Hochwind, Landrätin Kyffhäuserkreis / Dirk Trute, Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ / Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) / Manuel Schweiger, Wildnisreferent, Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorstandsvorsitzender BUND

Hintergrund

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 5 Prozent der Thüringer Wälder ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Bis zum Jahr 2020 sollen ca. 26.000 Hektar Waldfläche aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Bislang gibt es Vereinbarungen über ca. 19.000 Hektar Thüringer Waldwildnis. Die Ausweisung der Wälder um den Possen zum Wildnisgebiet könnte ein weiterer großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels sein. Thüringen leistet damit auch seinen Beitrag zur Nationalen Biodiversitätsstrategie: Auf 2 Prozent der Landesfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.

Weiterführende Links:

Wenn Wald zur Wildnis wird

80 Wissenschaftler haben zwei Tage lang darüber diskutiert, wie sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald hin zu einer Wildnis entwickeln könnte. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf jüngste Forschungsergebnisse in drei Naturwaldreservaten. Seltene Arten sind in Schutzgebieten heimisch: von der Bechsteinfledermaus über den Raufußkauz bis hin zum Zilpzalp.

Hier geht es zum ausführlichem Bericht auf volksfreund.de

Weitere Informationen zum Nationalpark Hunrück-Hochwald.

Wildnisforschung an der Uni Kassel

Artenschutz, Ökosysteme, Naturparke: Gleich drei Wildnisprojekte beschäftigen aktuell Wissenschaftler an der Universität in Kassel. Ausführliche Informationen in den folgenden PDF-Dokumenten:

Neuer Film „Alte Buchenwälder Deutschlands“

Buchenwälder sind der Hort der ursprünglichen Artenvielfalt Europas. Bis auf Restflächen in Schutzgebieten sind sie heute verschwunden. Seit fünf Jahren sind die wenigen am besten erhaltenen Buchen(ur)wälder Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes. Ein neuer Kurzfilm ist der Faszination und Schönheit dieser wilden Wälder gewidmet. Der Film sowie weitere Informationen zum Thema „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ stehen auf der Internetseite http://www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de bereit.

Weitere Naturwälder in Hessen

Naturschutzverbände begrüßen weitere Naturwälder in Hessen.
Rechtliche Sicherung aber unzureichend – weitere Gebiete notwendig.

Naturwald in Hessen (c) NABU/delpho

Wetzlar / Frankfurt – Weitere Landeswälder werden nach einer neuen Entscheidung des hessischen Umweltministeriums aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen. Sie gelten nun als „Kernflächen“ und stehen fortan für Natur- und Artenschutz und der Bevölkerung für die Erholung zur Verfügung. Die nun erfolgte Erweiterung beträgt 5.800 Hektar, so dass die Holznutzung in Hessen nun auf drei Prozent der Waldfläche eingestellt wurde. Die Naturschutzorganisationen Naturschutzbund Deutschland (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), WWF Deutschland, Greenpeace und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) begrüßen diese Erweiterung.

Als positiv sehen sie, dass sich auch einige größere Waldgebiete über 500 Hektar zu Naturwäldern entwickeln können. Allerdings fordern die Verbände von der Landesregierung, dass sie die Wälder bis zum Ende der Legislaturperiode (2019) noch als Naturschutzgebiete absichert. Die Landesregierung soll zudem in den nächsten Jahren noch weitere Waldschutzgebiete von rund 16.000 Hektar auswählen, damit sie das eigene Ziel erreicht, fünf Prozent der Waldfläche sich natürlich entwickeln zu lassen. In den Waldschutzgebieten könnten die Bäume ihr natürliches Alter von bis zu 400 Jahren erreichen. Im Wirtschaftswald würden hingegen die meisten Bäume schon „im jugendlichen Alter“ mit 120 bis 140 Jahren gefällt.

BUND, Greenpeace, NABU, WWF und die ZGF hatten dem Umweltministerium im Zuge des Auswahlprozesses konkrete Vorschläge für 14 große zusammenhängende Waldschutz- Gebiete vorgelegt. „Hier könnte sich in Zukunft ein ‚Urwald von morgen‘ entwickeln“, so Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU. Damit hätten die Menschen künftig die Chance, spektakuläre Wälder mit alten Baumriesen und seltenen Arten zu erleben. Einige der Vorschläge wurden nun vom Land aufgegriffen. „Besonders freuen wir uns über 1.000 Hektar im Hinterlandswald im schönen Wisper-Taunus“, so Manuel Schweiger, Wildnisreferent der ZGF. Ein weiteres großes Naturwaldgebiet wird im Kreis Hersfeld- Rotenburg der Landecker Berg (600 Hektar). Als vertane Chance sehen die Naturschützer, dass das Land an den Steilhängen nördlich des Edersees die Möglichkeit zur Bildung eines zusammenhängenden Waldwildnis-Gebietes nicht genutzt hat. Hier wachsen Wälder, die ohnehin kaum zu bewirtschaften waren und die als Wildniswälder eine tolle Ergänzung des Natur-Tourismus Angebots sein könnten. „Gerade wegen der Bewirtschaftungserschwernis konnten in den Steillagen mit hoher Sonneneinstrahlung seltene Arten überleben“, erläutert Gesche Jürgens von Greenpeace. Nach Ansicht der Verbände wäre hier ein 1250 Hektar großes Schutzgebiet möglich. Ab 1000 Hektar spricht man von „Wildnisgebiet“.

Als unzureichend bewerten die Umweltverbände vor allem, dass der Verzicht auf Holznutzung nur in der sogenannten Forsteinrichtung verankert werden soll. Diese wird alle 10 Jahre neu geschrieben. Spätestens dann stünden die Flächen wieder zur Disposition. „Das passt nicht zu einem Ewigkeitsprojekt. Urwälder von morgen für unsere Kinder und Enkel müssen dauerhaft als Naturschutzgebiet gesichert werden“, so Albert Wotke vom WWF. Als Naturschutzgebiet wären die Gebiete auch viel attraktiver für die Bevölkerung, die mit dem Begriff „Kernfläche“ nichts anfangen könne. Die Naturschutzverbände erwarten, dass alle Kerflächen auch einen naturschutzrechtlichen Schutz bekommen. „Mit den großen sollte begonnen werden: Alle Gebiete über 100 Hektar Größe sollten bis Ende des kommenden Jahres als Naturschutzgebiet gesichert sein“, fordert Jörg Nitsch, Vorstandssprecher des BUND.

Leider gebe es in manchen vom Landesbetrieb Hessen-Forst ausgewählten Wäldern auch kaum noch alte Bäume. Eine 200 Hektar große Fläche im Reinhardswald sei auf 70% nur noch 20-60jähriger Jungwald, so der NABU. Auch dies sei eine vertane Chance, weil es noch über 100 Jahre dauern werde, bis dieser Wald einen besonderen naturschutzfachlichen Wert entwickelt. „Die schönen Wälder werden gefällt, die abgeernteten geschützt“, so Eppler. Die hessische Biodiversitätsstrategie verfolgt das Ziel, eine natürliche Waldentwicklung in fünf Prozent des hessischen Waldes zu ermöglichen. Erreicht werden nun nur drei Prozent. „Ein Schritt in die richtige Richtung, aber weitere müssen folgen“, betont Rudolf Fippl, stellvertretender Vorsitzender der HGON. Da zur Erreichung des 5%-Ziels noch 16.000 Hektar Wald fehlen, hätte sich für die jetzt nicht berücksichtigen Verbändevorschläge ein vorübergehender Holzeinschlagsstopp (sogenanntes Moratorium) angeboten. Die Landesregierung hat diesen Vorschlag leider abgelehnt. Nun ist laut Fippl zu befürchten, dass die dortigen wertvollen Altholzbestände innerhalb kürzester Zeit verloren sind.

Ihre Ansprechpartner:

Manuel Schweiger, ZGF, Tel.: 069-943446-33, wildnis(ad)fzs.org
Mark Harthun, NABU Hessen, Tel.: 06441-67904-16, Mobil: 0170-3652404.