Petition: Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen und Deutschland

„Wildnis in Deutschland“ ist Lieblingsreportage 2016 im National Geographic

Die Reportage „Wildnis in Deutschland“ zählt zu den Lieblingsreportagen 2016 der National Geographic Redaktion. Lesen Sie hier die spannenden Expeditionen von Marcus Jauer.

NRW: Nationalpark Senne in neuem Landesentwicklungsplan

15.-16.10.2016: Wildnis und Poetry Slam – Lars Ruppel begleitet wilde Poetinnen und Poeten

Thüringens Umweltministerin wirbt für Wildnis rund um den Possen

Bis zu 2.500 Hektar Wald sollen sich naturnah entwickeln und Teil eines Thüringer Wildnisnetzes werden

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat sich deutlich für die Ausweisung eines Wildnisgebietes in den Wäldern rund um den Possen ausgesprochen. „Der Possen hat ein hervorragendes Potential für Waldwildnis. Hier findet sich ein großer geschlossener Buchenwald. Für Buchenwälder trägt Deutschland und vor allem Thüringen eine besondere Verantwortung“, sagte die Ministerin in Sondershausen auf einer Informationsveranstaltung zu den Waldwildnis-Plänen der Landesregierung.

„Wo die natürlichen Prozesse der Waldentwicklung ungestört ablaufen, entstehen neue Lebensräume für biologische Arten, die in Wirtschaftswäldern keine Perspektive haben“, so Siegesmund weiter. Nach Plänen des Thüringer Umweltministeriums sind ca. 2.500 Hektar der Possenwälder für naturnahe Entwicklung geeignet. Diese Wälder in der Mittleren Hainleite könnten zum größten Wildnisgebiet Thüringens nach dem Nationalpark Hainich werden. Gleichzeitig würden sie Bestandteil eines Wildnisnetzes, das sich über ganz Thüringen spannt: Vom Schwarza- und Vessertal im Süden über den Nationalpark Hainich bis zur Hohen Schrecke. Die Pläne zur Waldwildnis um den Possen erfahren bereits heute Unterstützung in der Region, eröffnen sie doch neue Perspektiven für den Naturtourismus und damit eine naturverträgliche wirtschaftliche Entwicklung.

Die an den Possenwald grenzenden Bebraer Teiche sind Lebensraum für die größte Erdkrötenpopulation Deutschlands mit ca. 25.000 Tieren. Die Wälder des Possens bilden zudem die ursprüngliche Heimat der sogenannten Mutterblutbuche, die Mutter aller weltweit existierenden Blutbuchen.

Auf dem Foto vlnr: Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen / Antje Hochwind, Landrätin Kyffhäuserkreis / Dirk Trute, Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ / Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) / Manuel Schweiger, Wildnisreferent, Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorstandsvorsitzender BUND

Hintergrund

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 5 Prozent der Thüringer Wälder ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Bis zum Jahr 2020 sollen ca. 26.000 Hektar Waldfläche aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Bislang gibt es Vereinbarungen über ca. 19.000 Hektar Thüringer Waldwildnis. Die Ausweisung der Wälder um den Possen zum Wildnisgebiet könnte ein weiterer großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels sein. Thüringen leistet damit auch seinen Beitrag zur Nationalen Biodiversitätsstrategie: Auf 2 Prozent der Landesfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.

Weiterführende Links:

6.10.2016: 3. Nationalpark in Bayern ist Thema des Naturschutzstammtisches München

Am Donnerstag, 6.10.2016 findet um 18.00 Uhr im Rahmen des Naturschutzstammtisches München ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema 3. Nationalpark in Bayern statt:

6.10.2016, 18.00 Uhr, Vortragraum der Gregor Louisoder Umweltstiftung, Brienner Strasse 46, 80333 München (U1 Stieglmeierplatz).
Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung und Autor des Buches „Abenteuer Nationalpark“, berichtet über den Stand der Debatte in Bayern und die Gebietsvorschläge.

Um Anmeldung wird gebeten (info@umweltstiftung.com, Tel. 089/54212142).
Weitere Informationen hier: Naturstammtisch München

 

Mehr Wildnis: Bayern will dritten Nationalpark

Mehr Wildnis in Bayern: Bekommen die Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden bald einen Bruder? © Daniel Rosengren

Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Grundsatzentscheidung für einen dritten Nationalpark in Bayern bekannt gegeben. Als Eckpunkte nannte er: der Nationalpark soll vor allem Staatswald umfassen, und wenn möglich grenzüberschreitend sein. Bezüglich des Standortes legte sich der Freistaat noch nicht fest. Nun sollen Regionen und Bürger befragt werden. Der vielfach als Nationalpark diskutierte Steigerwald wurde allerdings im Vornherein als Option von der Regierung ausgeschlossen. Mindestens zwei Prozent echte Wildnisflächen in Deutschland – das ist das Ziel von Bundesregierung, Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern. Ein weiterer Nationalpark würde dazu beitragen.

Aktuelle Meldungen zum 3. Nationalpark:

Video „Ein neuer Nationalpark. Für Bayern.“

Weiterführende Links „Dritter Nationalpark in Bayern“:

Bestehende Nationalparks in Bayern:

Wissensportal Nationalpark

 

Wenn Wald zur Wildnis wird

80 Wissenschaftler haben zwei Tage lang darüber diskutiert, wie sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald hin zu einer Wildnis entwickeln könnte. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf jüngste Forschungsergebnisse in drei Naturwaldreservaten. Seltene Arten sind in Schutzgebieten heimisch: von der Bechsteinfledermaus über den Raufußkauz bis hin zum Zilpzalp.

Hier geht es zum ausführlichem Bericht auf volksfreund.de

Weitere Informationen zum Nationalpark Hunrück-Hochwald.

Wildnisforschung an der Uni Kassel

Artenschutz, Ökosysteme, Naturparke: Gleich drei Wildnisprojekte beschäftigen aktuell Wissenschaftler an der Universität in Kassel. Ausführliche Informationen in den folgenden PDF-Dokumenten:

Kurzfilme: Wilde Moore

Moore sind faszinierende Wildnisgebiete und wahre Schatzkammern. Sie wirken ausgleichend auf die extremen Wetterfolgen des Klimawandels und senken dauerhaft Kohlendioxid. Im neuen Online-Portal für Umweltbildungsfilme der Gregor-Louisoder-Umweltstiftung führt uns der bekannte Naturfilmer Jan Haft in diese besonderen Ökosysteme und weiht in die Geheimnisse einiger wichtiger Pflanzenarten ein.

Hier geht es zu den Kurzfilmen „Unterwegs im Moor mit Jan Haft“.