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Thüringer Urwaldpfade

Die Webseite www.thueringer-urwaldpfade.de stellt Wanderwege in einigen der urtümlichsten Wälder Thüringens vor. Sie lädt ein, die Schönheit alter Wälder zu entdecken und empfiehlt dabei nicht nur Urwaldpfade, sondern enthält auch gut aufbereitete Informationen rund um das Thema Wald. So erklären eine Vielzahl von interessanten Beiträgen zu Pflanzen- und Tierarten den Urwald von morgen. Durch das moderne Design fällt es leicht, sich durch die Seite zu navigieren und sich den passenden Pfad für die nächste Wanderung herauszusuchen. Die Webseite ist ein gemeinschaftliches Projekt des Freistaats Thüringen, der Thüringer Tourismus GmbH und des WWFs.

Lassen Sie sich für Ihre nächste Wanderung inspirieren und besuchen Sie die Seite: www.thueringer-urwaldpfade.de 

Neue Webseite informiert über Thüringens wilde Wälder

Auf der neuen Webseite Natur.Wald.Wandel informiert das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) über Waldnaturschutz und stellt die bestehenden und geplanten wilden Wälder in Thüringen vor.

Mehr ungenutzte Wälder – mehr Vielfalt. Die zukünftigen wilden Waldgebiete hat das TMUEN gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft ausgewählt. Zukünftig sollen auf rund 26.500 ha insgesamt 120 nutzungsfreie Waldflächen entstehen. Auf einer Karte können die Waldflächen, Fotos und weiterführende Informationen zu jedem Gebiet entdeckt werden.

Mehr zu dem Vorhaben, den Gebieten und weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.naturwaldwandel.de

Eine Karte mit großen und unzerschnittenen Wildnisgebieten von der Küste bis zu den Alpen Deutschlands finden Sie auch auf wildnisindeutschland.de/gebiete.

Wildnisreisen in Deutschland sind gefragt

Warum in die Ferne schweifen? Wildnisgebiete in Deutschland sind beliebte Reisedestinationen und Wildniskurse, Waldwanderungen sowie Survivalcamps mittlerweile weit mehr als nur Geheimtipps. Viele derartige Angebote sind oft in kürzester Zeit ausgebucht. Hier einige Gebiete im Überblick:

Bayerischer Wald statt Kanada
Er ist der älteste Nationalpark Deutschlands. Bereits seit den 70er-Jahren wird dem Wald eine natürliche Entfaltung ermöglicht. Dadurch entstand ein vielfältiger und einzigartiger Mischwald, in dem sich auch wieder einige Wildtiere angesiedelt haben, wie beispielsweise der Luchs. Hier gibt es einen Erfahrungsbericht und Tipps rund um einen Wildnisurlaub mit Kindern im Bayerischen Wald.

Hainich statt Karpaten
Im Westen Thüringens lässt sich ein ganz besonderer Fleck Natur entdecken. Hier befindet sich die größte zusammenhängende forstfreie Laubwaldfläche Deutschlands – der Nationalpark Hainich. Die heutige UNESCO-Welterbestätte war früher militärische Sperrzone, wodurch sich ein rotbuchendominierter Laubwald ohne menschliche Eingriffe entwickeln konnte. Hier können über 30 verschiedene Baumarten sowie 900 Farn- und Blütenpflanzen und fast 10.000 verschiedene Tierarten bewundert werden.

Vorpommersche Boddenlandschaft statt Karibik
Der Nationalpark erstreckt sich über Ostsee- und Boddengewässer, Landflächen Vorpommerns sowie Gewässer westlich der Insel Rügen. Durch Wetter und Gezeiten konnte so eine einzigartige Inselwelt entstehen, die sich selbst immer wieder neu gestaltet. Die vielfältige Landschaft bietet seltenen Pflanzenarten sowie den unterschiedlichsten Tieren ein perfektes Zuhause.

Hohe Schrecke statt Skandinavien
Das ehemalige Militärgebiet Hohe Schrecke wurde rund 50 Jahre militärisch genutzt. Zu dieser Zeit war eine Abholzung kaum möglich, sodass sich dort urwaldähnliche Bereiche entwickeln konnten. Durch den lößlehmartigen Boden konnten sich die Bäume besonders gut entwickeln. So wurde schon eine Buche entdeckt, deren Rinde über 600 trächtigen Fledermäusen ein Zuhause bieten konnte. Neben Fledermäusen können auch Wildkatzen sowie besonders alte Käferarten, sogenannte Urwald-Reliktarten, entdeckt werden.

Hunsrück statt Italien
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist wohl einer der geschichtsreichesten Nationalparks Deutschland. So verstecken sich tief in den Wäldern Relikte aus Zeiten der Kelten und Römer. Als Entwicklungsnationalpark lässt man die dortige Natur sich selbst entfalten und zählt dabei jetzt schon zu den Hotspot-Regionen für biologische Vielfalt. Besonders Wildkatzen fühlen sich dort wohl, zählt der Nationalpark doch zu ihren Hauptverbreitungsgebieten. Durch seine Abgeschiedenheit bietet er jedoch auch vielen weiteren störungsempfindlichen Tier- und Pflanzenarten einen perfekten Rückzugsort.

Entdecken auch Sie die Wildnis in Ihrer Nähe und helfen Sie Wildnis zu bewahren!

Neue Waldwildnis am Possen

Thüringen wird um ein Wildnisgebiet reicher: Auf 1.000 Hektar soll sich künftig der Possenwald bei Sondershausen wieder frei entwickeln dürfen. Weitere 500 Hektar Erholungswald sollen dort naturnah bewirtschaftet werden. Auf diesen Kompromiss konnte sich heute die Koalition in Thüringen nach langwährender Debatte einigen. Umweltministerin Anja Siegesmund hatte sich von Beginn an für den Naturwald stark gemacht. Unterstützt wurde sie dabei von der Bürgerinitiative „Pro Kyffhäuserwald“, den Landesverbänden von BUND und NABU, WWF Deutschland und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.
Der Possenwald liegt 60 Kilometer nördlich von Erfurt und schafft nun einen wichtigen ökologischen Verbund vom Nationalpark Hainich bis hin zur Hohen Schrecke.

Mehr Informationen:
Pressemeldung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz

Mehr Waldwildnis in Thüringen: Experten diskutieren beim MDR

Wer hat welche Interessen bei der Nutzung des Waldes? Welchen Sinn haben geschützte Areale mit Urwald? Welcher Anteil der Waldfläche sollte sich selbst überlassen werden? Hierüber sprachen Dirk Adams (Vorsitzende der Grünenfraktion im Thüringer Landtag), Volker Gebhardt (Leiter Thüringen Forst), der Leipziger Botanik-Professor Christian Wirth und Professor Manfred Niekisch (Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung) im MDR-Talk „Fakt ist!“ am 22. Mai in Erfurt. Die Aufzeichnung der Sendung ist in der Mediathek zu finden.

 

Mehr Waldwildnis in Thüringen

(c) Daniel Rosengren, ZGF

Unterzeichnen Sie jetzt die Petition. Jede Stimme zählt.

Im Possen bei Sondershausen in Thüringen setzt sich eine ganze Region für ein Wildnisgebiet ein. Helfen Sie uns diesen wertvollen Buchenwald auch für kommende Generationen zu schützen. So geht’s:

  1. Rufen Sie die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ auf der Seite des Thüringer Landtags auf: https://petitionen-landtag.thueringen.de/petitions/1170
  2. Klicken Sie oben rechts auf „Petition mitzeichnen“.
  3. Klicken Sie nun auf „Registrierungsformular“ (Link in der obersten Textzeile) und füllen dieses aus. (Wenn Sie schon einmal eine Petition im Thüringer Landtag unterschrieben haben, müssen Sie sich nur noch „anmelden“.)
  4. Klicken Sie auf „Registrierung zur weiteren Prüfung abschicken“.
  5. Geschafft!
  6. Tipp: Wenn in der Familie / Verwandtschaft mehrere Leute am selben Computer unterzeichnen möchten, dann muss man sich, nachdem man selber unterzeichnet hat, erst oben rechts ausloggen. Dann kann sich die Nächste/der Nächste registrieren, unterzeichnen, wieder ausloggen, usw.

Hier finden Sie die ausführliche Anleitung zum Ausfüllen der Petition (PDF).

Die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ ist eine gemeinsame Aktion der Naturschutzorganisationen BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF Deutschland und Zoologische Gesellschaft Frankfurt sowie der Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“. Sie werden von einer breiten und parteiübergreifenden Allianz aus Bürgerschaft, Kommunal- und Landespolitikern unterstützt. Auch wirtschaftliche Leistungsträger in der Region fordern das Waldschutzgebiet im Possen als Motor für die touristische Entwicklung der Region. Das Waldschutzgebiet würde gleichzeitig einen Beitrag zur Erfüllung des Koalitionsvertrages leisten.

Weitere Informationen finden Sie hier: Naturschutzorganisationen fordern Waldwildnis auf 2.500 Hektar im Possen.

Wildnis in Thüringen: Hohe Schrecke wirbt mit Urwaldflair in Berlin

Mit Urwaldflair präsentiert sich das Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. „Wir müssen Thüringens Naturschätze noch viel stärker in den Fokus rücken“, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund anlässlich ihres Besuchs Berlin. „Die Hohe Schrecke ist ein einmaliger Urwald, in dem Fledermäuse und viele andere Tiere seit Jahrhunderten heimisch sind. Also ein idealer Ort für Naturtourismus und naturnahe Regionalentwicklung“, so die Ministerin.

Umweltministerin Anja Siegesmund und Adrian Johst, Geschäftsführer der Naturstiftung David, präsentieren die „Hohe Schrecke“ auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin (c) Naturstiftung David.

Wildnis-Wald: Wertvoll für Mensch und Natur

Im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes kann der Natur-Wert des alten Waldes erhalten und zugleich für den sanften Tourismus erlebbar gemacht werden. Neben der Natur profitieren auch die Menschen vor Ort von dem Projekt. In der Hohen Schrecke sollen künftig 25 Prozent der Waldfläche als Wildnisflächen ohne Zutun des Menschen wachsen. Der übrige Wald wird naturverträglich genutzt. Ebenso ist vorgesehen, die um den Wald liegenden Steppenrasen und Streuobstwiesen zu erhalten und den naturnahen Tourismus durch die Anlage eines neuen Rad- und Wanderwegnetzes und die Anbindung an Wanderparkplätze sowie den öffentlichen Naheverkehr zu aktivieren. Außerdem sind regionale Vermarktungsinitiativen, z.B. für Obst, Wildbret und Holz sowie die Einrichtung einer 100-Prozent-Erneuerbare-Energien-Region im Einklang mit dem Naturschutz vorgesehen.

Investitionen in Umwelt und Regionalentwicklung

Bundesumweltministerium und Thüringisches Umweltministerium fördern das Naturschutzgroßprojekt mit 12 Mio. Euro, die Landwirtschaftsministerien von Bund und Thüringen unterstützen das Projekt mit 1,25 Mio. Euro. Der Freistaat Thüringen trägt in beiden Fällen 15 Prozent der Investitionen. Im Rahmen der Förderung des naturnahen Tourismus wurden 2016 wesentliche Teile des Wanderwegenetzes hergerichtet. Ab dem Frühjahr 2017 wird das neue Wegenetz nahezu vollständig zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund wurde 2016 begonnen, intensiv für einen Besuch der Hohen Schrecke zu werben – u.a. durch die Ausstellung Hohe Schrecke im Erfurter Hauptbahnhof und die Präsentation der Region auf der Internationalen Grünen Woche 2017 in Berlin.

Hintergrund: Hohe Schrecke „Alter Wald neu entdeckt“

In der Hohen Schrecke wächst ein Wald, wie er ohne das Wirken des Menschen in weiten Teilen unserer Breiten vorkäme. Das rund 7.300 Hektar große, unzerschnittene Waldgebiet liegt in Nordthüringen an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes werden langfristig zwei großflächige Wildnisgebiete mit insgesamt rund 2.000 Hektar etabliert.

Die Hohe Schrecke ist ein national bedeutsames Waldgebiet mit einer in Deutschland einmalig hohen Fledermausdichte (alle in Thüringen vorkommenden Waldfledermausarten kommen in der Hohen Schrecke vor – und das in sehr hohen Populationsdichten). Auch eine Vielzahl von sehr seltenen Käfern konnten in der Hohen Schrecke nachgewiesen werden – allein 15 sogenannte „Urwaldrelikarten“ – ein Spitzenwert für Thüringen. „Urwaldreliktarten“ zeigen vor allem an, dass es hier über Jahrhunderte immer eine Waldtradition gegeben hat – hier also immer Bäume gestanden haben. Trotz ihrer nationalen Bedeutung ist die Hohe Schrecke bundesweit und auch in Thüringen bisher nahezu unbekannt.

Petition: Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen und Deutschland

Thüringens Umweltministerin wirbt für Wildnis rund um den Possen

Bis zu 2.500 Hektar Wald sollen sich naturnah entwickeln und Teil eines Thüringer Wildnisnetzes werden

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat sich deutlich für die Ausweisung eines Wildnisgebietes in den Wäldern rund um den Possen ausgesprochen. „Der Possen hat ein hervorragendes Potential für Waldwildnis. Hier findet sich ein großer geschlossener Buchenwald. Für Buchenwälder trägt Deutschland und vor allem Thüringen eine besondere Verantwortung“, sagte die Ministerin in Sondershausen auf einer Informationsveranstaltung zu den Waldwildnis-Plänen der Landesregierung.

„Wo die natürlichen Prozesse der Waldentwicklung ungestört ablaufen, entstehen neue Lebensräume für biologische Arten, die in Wirtschaftswäldern keine Perspektive haben“, so Siegesmund weiter. Nach Plänen des Thüringer Umweltministeriums sind ca. 2.500 Hektar der Possenwälder für naturnahe Entwicklung geeignet. Diese Wälder in der Mittleren Hainleite könnten zum größten Wildnisgebiet Thüringens nach dem Nationalpark Hainich werden. Gleichzeitig würden sie Bestandteil eines Wildnisnetzes, das sich über ganz Thüringen spannt: Vom Schwarza- und Vessertal im Süden über den Nationalpark Hainich bis zur Hohen Schrecke. Die Pläne zur Waldwildnis um den Possen erfahren bereits heute Unterstützung in der Region, eröffnen sie doch neue Perspektiven für den Naturtourismus und damit eine naturverträgliche wirtschaftliche Entwicklung.

Die an den Possenwald grenzenden Bebraer Teiche sind Lebensraum für die größte Erdkrötenpopulation Deutschlands mit ca. 25.000 Tieren. Die Wälder des Possens bilden zudem die ursprüngliche Heimat der sogenannten Mutterblutbuche, die Mutter aller weltweit existierenden Blutbuchen.

Auf dem Foto vlnr: Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen / Antje Hochwind, Landrätin Kyffhäuserkreis / Dirk Trute, Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ / Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) / Manuel Schweiger, Wildnisreferent, Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorstandsvorsitzender BUND

Hintergrund

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 5 Prozent der Thüringer Wälder ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Bis zum Jahr 2020 sollen ca. 26.000 Hektar Waldfläche aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Bislang gibt es Vereinbarungen über ca. 19.000 Hektar Thüringer Waldwildnis. Die Ausweisung der Wälder um den Possen zum Wildnisgebiet könnte ein weiterer großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels sein. Thüringen leistet damit auch seinen Beitrag zur Nationalen Biodiversitätsstrategie: Auf 2 Prozent der Landesfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.

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