Naturnahe Wälder sind in Deutschland rar geworden. Um echte, von Laubholz geprägte Urwälder zu finden, muss man in Europa sehr weit reisen. Größere Reste solcher Wälder gibt es nur noch in den slowakischen, ukrainischen und rumänischen Karpaten. Da mag es schon erstaunlich klingen, dass letzte Urwaldrelikte auch mitten in Deutschland als letzte „grüne Inseln im Meer der Zivilisation“ überdauert haben. An den Steilhängen des nordhessischen Eder-Stausees blieb tatsächlich ein Naturschatz bewahrt, der uns heute noch einen kleinen unverfälschten Eindruck von dem vermitteln kann, was einst unsere ursprüngliche Waldlandschaft Mitteleuropas prägte. Entlang der Steilhänge lassen außergewöhnlich vielfältige Waldbilder und uralte Baumgestalten den Besucher in eine „andere“ Waldnatur eintauchen. Sie vermittelt selten gewordene, ästhetische Eindrücke und in der Kombination mit dem Stausee auch ein exklusives Landschaftserlebnis. Schon vor gut 35 Jahren erkannten Wissenschaftler die herausragende Bedeutung dieser uralten Wälder und Urwaldreste. Doch die Naturschätze an den nördlichen Steilhängen des Sees sind in ihrer Einzigartigkeit noch immer kaum bekannt. Mit Ihrem Bildband wollen die Autoren gerade auch auf den prekären Zustand der Wälder in Deutschland aufmerksam machen. „Unsere Bilddokumente zeigen, welche gewaltigen Entwicklungspotenziale gerade in unseren heimischen Laubwäldern stecken, wenn man nur den Mut hätte, sie einfach wachsen und in Würde alt werden zu lassen.“
Der 154-seitige Bildband „Verborgene Urwälder am Edersee – Eine Bilderreise“ (ISBN 978-3-940616-23-4) ist im Ambaum-Verlag (Vöhl) erschienen.