Wilde Wälder mit alten Bäumen sichern das Überleben vieler Insekten

Die Anzahl an Insekten geht dramatisch zurück, immer mehr Arten sind bedroht. Diese Erkenntnis macht mittlerweile nicht nur Naturschützern große Sorgen. Die Naturwald-Akademie interviewte dazu den Insektenforscher und Buchautor Beat Wermelinger. Fazit: Der Wald braucht Insekten, da sie viele wichtige Aufgaben im Ökosystem des Waldes übernehmen. Und umgekehrt brauchen Insekten den Wald. Reich strukturierte Wälder mit vielen ökologischen Nischen bieten zahlreichen Insektenarten eine Heimat. So stellen vielfältige, wilde Wälder mit vielen alten Bäumen einen notwendigen Lebensraum für viele Insekten dar.
Dr. Beat Wermelinger: „Ein bewirtschafteter Wald mit verschiedenen Baumarten, einer durchmischten Altersstruktur sowie Lichtungen und Wegrändern kann zwar mindestens so viele Insektenarten wie ein Naturwald beherbergen. Es sind aber nicht dieselben Arten. In einem Urwald mit seiner langen Geschichte und vielen alten Bäumen überleben nämlich auch all jene Arten, die einen konstanten Lebensraum brauchen. Wo zum Beispiel gibt es heute noch einen Buchenstamm mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter, der vor sich hinrotten darf, sodass sich zahllose Generationen von Pilzen und Insekten auf und in ihm entwickeln können? So etwas findet man in einem Wirtschaftswald nicht.“

Wozu es im Wald summt, krabbelt und brummt: Das komplette Interview mit Beat Wermelinger finden Sie auf der Homepage der Naturwald-Akademie

Mehr Informationen: Wildnis sichert biologische Vielfalt

Allgemeine Informationen zum Insektensterben:
Über 7.800 von bislang 33.000 in Deutschland beschriebenen Insektenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Um einen aktuellen Überblick zu Bestand und Verbreitung der Insektenarten zu bekommen, plant das Bundesamt für Naturschutz spätestens ab 2020 ein bundesweites Insektenmonitoring durchzuführen.

3. Nationalpark in Bayern: Kommunikation verstärkt

Gespräche, Workshops, Online-Befragung: Das bayerische Umweltministerium will sich intensiv mit der Bevölkerung zu einem dritten Nationalpark austauschen. Umweltministerin Ulrike Scharf: „Damit stellen wir sicher, dass alle Anliegen der Menschen aufgegriffen und ausführlich diskutiert werden.“ So soll Vertrauen aufgebaut und gemeinsam mit der Region ein maßgeschneidertes Konzept für einen Nationalpark entwickelt werden. Der Dialog startet in der Donau-Isar-Region und wird nach Abschluss der aktuell mit Hessen laufenden Gespräche zu einem möglichen hessischen Beitrag zu einer Gebietskulisse auf die Rhön ausgedehnt.

Weitere Informationen auf den Webseiten des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und der Gregor Louisoder Umweltstiftung.

Neuer Rundbrief des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge

Was ist dieses Jahr in der Region Senne-Eggegebirge geschehen? Der neue Rundbrief des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. fasst die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2017 kompakt zusammen. Zu finden sind dort unter anderem Nachberichte zu Fachveranstaltungen, Informationen zu den Fortschritten und Hindernissen auf dem Weg zum Nationalpark Senne und viele weitere Geschichten und Aktivitäten des Fördervereins.

Webseite des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge

Kostenloser Download des Rundbriefs

22.11.2017: Projektauftakt „SpeicherWald“ in Bad Homburg

Sind unbewirtschaftete Wälder im Kampf gegen den Klimawandel wichtig? Dies ist nur eine der Fragen mit denen sich das Klima-Bündnis und der NABU beschäftigen. Dazu laden sie im Rahmen ihres Projektes „Speicherwald“ zu einer Auftaktsveranstaltung am 22. November im Forum des Landratsamts Bad Homburg ein. Unter anderem wird es Vorträge über die einzigartige Rolle des Waldes und seine wichtige Bedeutung für das komplette Ökosystem geben. Ziel der Veranstaltung ist, dass sich interessierte Bürger, Vertreter des Forsts und politische Entscheidungsträger austauschen und Kinder und Jugendliche für diese Themen begeistert werden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen folgende Fragen:

  • Welchen Beitrag leisten unbewirtschaftete Wälder im Klimawandel?
  • Wie kann eine naturnahe Waldbewirtschaftung ein Gewinn für den Naturschutz, die lokale Forstwirtschaft und die Menschen vor Ort sein?

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite.

Einladung und Programm: SpeicherWald-Auftakt im Hochtaunuskreis

13.12.2017: „Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“

Die Stiftung Naturschutzgeschichte richtet zusammen mit dem Deutschen Naturschutzring am 13. Dezember 2017 in Berlin eine Tagung zum Thema „Die Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“ aus. Diese Veranstaltung ist sicherlich auch für Wildnisinitiativen interessant.

Programm „Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“ 

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten auf der Webseite der Stiftung Naturschutzgeschichte

24.11.2017: Umweltkommunikation 3.0, Impulsveranstaltung, Berlin

Die Veranstaltung des Deutschen Naturschutzrings (DNR) will Impulse für die Vermittlung von Umweltthemen geben. Neben einem Vortrag von Michael T. Schröder (Politik- und Beratungsagentur ORCA Affairs) werden Gäste aus Medien und Verbänden zu einer angeregten Diskussion erwartet.

Weitere Informationen auf der DNR-Webseite.

Senne-Kurzgeschichte für Kinder

Die Senne ist ein wertvolles und artenreiches Naturparadies in Deutschland. Um vor allem Kinder für diese beeindruckende Region zu begeistern, hat der Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. nun das Heftchen „Alex und die Senne“ entwickelt. Groß und Klein erfahren in der Kurzgeschichte nicht nur warum die Senne so schön, wertvoll und vor allem schützenswert ist, sondern auch wodurch sie gefährdet ist.

Mehr Wildnis für Bayern – Dialog zum Auen-Nationalpark

Bayern soll einen dritten Nationalpark bekommen. Neben der Rhön sind noch die Donau- und Isarauen im Rennen. Dort wird der Schutz der einzigartigen Flussauen und buchenreichen Jurawälder diskutiert.
Das bayerische Staatsministerium stellte sich für den Bereich „Isar“ am 23.10.2017 auf einer Dialogveranstaltung in Freising den Fragen der Öffentlichkeit: http://www.stmuv.bayern.de/aktuell/presse/pressemitteilung.htm?PMNr=164/17
Die neue Bürgerinfo „Donau/Isar“ der Gregor Louisoder Umweltstiftung bietet allgemeinverständliche Hintergrundinformationen und Antworten auf häufige Fragen: http://www.umweltstiftung.com/aktuelles/dritter-nationalpark-buergerinfo-donau-isar/

Seltene, alte Wälder sind in Deutschland nachweisliche kaum geschützt

Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ hat Verstärkung bekommen: Das Team der Naturwald Akademie will Verständnis für die Vorgänge und die Abläufe in Naturwäldern schaffen. Auf ihrer neuen Homepage www.naturwald-akademie.org veröffentlichen die Expertinnen und Experten Informationen zu Politik, Wirtschaft und Forschung. Dazu forscht die Naturwald Akademie unabhängig und selbstständig sowie im Zusammenschluss mit Universitäten, Umweltschutzorganisationen und Forstlichen Versuchsanstalten. Ihre aktuelle Forschung über die Repräsentativität von Waldgesellschaften weist nach, dass seltene, alte Wälder in Deutschland kaum geschützt sind.
Mehr auf www.naturwald-akademie.org