Hot Spot der Biodiversität: Neue Gutachten und Broschüre zum Naturerbe Senne

Die Britischen Streitkräfte werden wahrscheinlich in den nächsten zwei bis drei Jahren den Truppenübungsplatz Senne verlassen. Sie hinterlassen sie einen regelrechten „Hotspot der Biodiversität“. Der Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge setzt sich dafür ein, diese naturnahe Waldfläche unter „Prozessschutz“ zu stellen, also sich selber zu überlassen. In zwei neuen Gutachten sowie einer Broschüre legt der Förderverein dar, warum genau dieses Gebiet Potenzial zur „neuen Wildnis“ hat.

Weitere Infos sowie die Materialien zum Download finden Sie auf der Seite des Fördervereins.

Artikel „Truppenübungsplatz Senne: Verein mahnt Schutz der Waldflächen an“ im Westfalen-Blatt.

22.03.18: Naturschutz und Forst im Gespräch, Wetzlar

Lassen sich Forstwirtschaft und Naturschutz miteinander vereinen?

Angestellte der Forstwirtschaft sowie hauptberufliche und ehrenamtliche Naturschützer tauschen sich dazu am 22. März bei der Veranstaltung „Naturschutz und Forst im Gespräch“ der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar aus. Fachvorträge zu biologischer Vielfalt, Artenschutz und natürlicher Waldentwicklung werden Grundlage für die Diskussion der verschiedenen Positionen sein.

Wildnisfonds im Koalitionsvertrag

Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD auf einen Wildnisfonds geeinigt. Dieser soll die Bundesländer unterstützen, das Zwei-Prozent-Ziel an Wildnis zu erreichen. Der Wildnisfonds soll Anreize schaffen, neue Wildnisgebiete auszuweisen. Bisher gibt es nur auf etwa 0,6 Prozent der deutschen Landesfläche Wildnisgebiete im Sinne der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, die zwei Prozent zum Ziel hat.

Auch das Nationale Naturerbe soll mit einer vierten Tranche fortgesetzt werden. Das bedeutet, dass der Bund insgesamt 30.000 Hektar dem Naturschutz zur Verfügung stellt – auch hier soll zumindest zum Teil Wildnis entstehen.

Erfreulich ist, dass das Wildnisziel ausdrücklich im Koalitionsvertrag benannt wurde und durch die Ausstattung mit einem Fonds auch die dringend notwendige Unterfütterung erhält. Offen bleibt bislang noch, wie hoch die Ausstattung des Wildnisfonds sein wird und ob die SPD-Basis dem Koalitionsvertrag zustimmt. Die Partner der Initiative „Wildnis in Deutschland“ hatten gemeinsam einen Wildnisfonds von den Koalitionsparteien gefordert.

Wir für Wildnis: Hubert Weinzierl

„Wildnis ist nicht nur ein Erfolg für die Artenvielfalt. Wir brauchen Wildnis auch für unser seelisches Gleichgewicht.“ 

Zusammen mit Bernhard Grzimek setzte sich Hubert Weinzierl erfolgreich für die Ernennung des Bayerischen Waldes zum ersten deutschen Nationalpark ein. Heute gilt er als Integrationsfigur von klassischem Natur- und modernem Umweltschutz. Wir haben ihn zur Wildnis in Deutschland interviewt. Sehen Sie hier das Gespräch.

Eine Zeitschrift voller Wildnis

Was ist eigentlich Wildnis? Was macht Wildnis so besonders? Wo beginnt Wildnis? Und warum lohnt sich das Wagnis Wildnis?
Diese und noch mehr Fragen beantwortet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift ‚alpinwelt‘ des Deutschen Alpenvereins München & Oberland. Leserinnen und Leser werden auf die Suche nach den letzten Wildnisgebieten Europas mitgenommen und können entdecken, wie sich Wildnis ihren Raum zurückerobert. Verlassene Truppenübungsplätze oder stillgelegte Militärflughäfen sind nur zwei der vielfältigen Beispiele für „neue Wildnis“. Es wird genau unter die Lupe genommen, warum Wildnis in unserer heutigen Gesellschaft so wichtig ist und was Wildnis ausmacht. Die Augen sollen geöffnet werden für Wildnis als Gegenentwurf zum Alltag.
Direkt als Einstieg sind zwei Seiten der Initiative „Wildnis in Deutschland“ gewidmet. Zusätzlich gibt es Ausflugstipps für all diejenigen, die selbst ihren Blick auf Wildnis stärken wollen.

Lesen Sie die komplette ‚alpinwelt‘ Zeitschrift hier

Wilde Wälder mit alten Bäumen sichern das Überleben vieler Insekten

Die Anzahl an Insekten geht dramatisch zurück, immer mehr Arten sind bedroht. Diese Erkenntnis macht mittlerweile nicht nur Naturschützern große Sorgen. Die Naturwald-Akademie interviewte dazu den Insektenforscher und Buchautor Beat Wermelinger. Fazit: Der Wald braucht Insekten, da sie viele wichtige Aufgaben im Ökosystem des Waldes übernehmen. Und umgekehrt brauchen Insekten den Wald. Reich strukturierte Wälder mit vielen ökologischen Nischen bieten zahlreichen Insektenarten eine Heimat. So stellen vielfältige, wilde Wälder mit vielen alten Bäumen einen notwendigen Lebensraum für viele Insekten dar.
Dr. Beat Wermelinger: „Ein bewirtschafteter Wald mit verschiedenen Baumarten, einer durchmischten Altersstruktur sowie Lichtungen und Wegrändern kann zwar mindestens so viele Insektenarten wie ein Naturwald beherbergen. Es sind aber nicht dieselben Arten. In einem Urwald mit seiner langen Geschichte und vielen alten Bäumen überleben nämlich auch all jene Arten, die einen konstanten Lebensraum brauchen. Wo zum Beispiel gibt es heute noch einen Buchenstamm mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter, der vor sich hinrotten darf, sodass sich zahllose Generationen von Pilzen und Insekten auf und in ihm entwickeln können? So etwas findet man in einem Wirtschaftswald nicht.“

Wozu es im Wald summt, krabbelt und brummt: Das komplette Interview mit Beat Wermelinger finden Sie auf der Homepage der Naturwald-Akademie

Mehr Informationen: Wildnis sichert biologische Vielfalt

Allgemeine Informationen zum Insektensterben:
Über 7.800 von bislang 33.000 in Deutschland beschriebenen Insektenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Um einen aktuellen Überblick zu Bestand und Verbreitung der Insektenarten zu bekommen, plant das Bundesamt für Naturschutz spätestens ab 2020 ein bundesweites Insektenmonitoring durchzuführen.

3. Nationalpark in Bayern: Kommunikation verstärkt

Gespräche, Workshops, Online-Befragung: Das bayerische Umweltministerium will sich intensiv mit der Bevölkerung zu einem dritten Nationalpark austauschen. Umweltministerin Ulrike Scharf: „Damit stellen wir sicher, dass alle Anliegen der Menschen aufgegriffen und ausführlich diskutiert werden.“ So soll Vertrauen aufgebaut und gemeinsam mit der Region ein maßgeschneidertes Konzept für einen Nationalpark entwickelt werden. Der Dialog startet in der Donau-Isar-Region und wird nach Abschluss der aktuell mit Hessen laufenden Gespräche zu einem möglichen hessischen Beitrag zu einer Gebietskulisse auf die Rhön ausgedehnt.

Weitere Informationen auf den Webseiten des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und der Gregor Louisoder Umweltstiftung.

Neuer Rundbrief des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge

Was ist dieses Jahr in der Region Senne-Eggegebirge geschehen? Der neue Rundbrief des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. fasst die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2017 kompakt zusammen. Zu finden sind dort unter anderem Nachberichte zu Fachveranstaltungen, Informationen zu den Fortschritten und Hindernissen auf dem Weg zum Nationalpark Senne und viele weitere Geschichten und Aktivitäten des Fördervereins.

Webseite des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge

Kostenloser Download des Rundbriefs

22.11.2017: Projektauftakt „SpeicherWald“ in Bad Homburg

Sind unbewirtschaftete Wälder im Kampf gegen den Klimawandel wichtig? Dies ist nur eine der Fragen mit denen sich das Klima-Bündnis und der NABU beschäftigen. Dazu laden sie im Rahmen ihres Projektes „Speicherwald“ zu einer Auftaktsveranstaltung am 22. November im Forum des Landratsamts Bad Homburg ein. Unter anderem wird es Vorträge über die einzigartige Rolle des Waldes und seine wichtige Bedeutung für das komplette Ökosystem geben. Ziel der Veranstaltung ist, dass sich interessierte Bürger, Vertreter des Forsts und politische Entscheidungsträger austauschen und Kinder und Jugendliche für diese Themen begeistert werden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen folgende Fragen:

  • Welchen Beitrag leisten unbewirtschaftete Wälder im Klimawandel?
  • Wie kann eine naturnahe Waldbewirtschaftung ein Gewinn für den Naturschutz, die lokale Forstwirtschaft und die Menschen vor Ort sein?

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite.

Einladung und Programm: SpeicherWald-Auftakt im Hochtaunuskreis

13.12.2017: „Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“

Die Stiftung Naturschutzgeschichte richtet zusammen mit dem Deutschen Naturschutzring am 13. Dezember 2017 in Berlin eine Tagung zum Thema „Die Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“ aus. Diese Veranstaltung ist sicherlich auch für Wildnisinitiativen interessant.

Programm „Herausforderungen der neuen Protestkultur für den Natur- und Umweltschutz“ 

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten auf der Webseite der Stiftung Naturschutzgeschichte