Wildes Ballett im Bayerischen Wald

Wildnis und Mythen sind eng miteinander verbunden. Und so durchwanderte das Bayerische Juniorballett München Wildnisorte des Bayerischen Waldes, um sich dort inspirieren zu lassen und die komplette Menschheitsgeschichte mit all ihren Mythen im Zeitraffer darzustellen. Ballettchef Ivan Liška und Choreographin Martina La Ragione leiteten die jungen Tänzerinnen und Tänzer an. Auch Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl nahm sich einen ganzen Tag Zeit, den Künstlern die Magie des Waldes näher zu bringen. Das Stück soll zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks im Oktober 2020 aufgeführt werden.

Das neue Stück ist Teil des Projekts „Ballett und Wildnis“. Dieses macht die untrennbare Verbundenheit zwischen Natur und Kultur erlebbar. Die Tänzer nehmen dabei die Rolle von Botschaftern der Natur, sozusagen die „Stimme des Stimmlosen“, ein. So ist es möglich das Publikum auf der emotionalen Ebene zu erreichen und es davon zu überzeugen, dass unser Naturerbe für kommende Generationen erhalten bleiben muss. Das Projekt entstand im Jahr 2003 und wird gemeinsam vom Bayerischen Umweltmisterium mit dem Bayerischen Staatsballett durchgeführt. Mittlerweile konnten die Aufführungen, Ausstellungen und kleinen Filme auch schon ein internationales Publikum erreichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Familien zieht es in die Wildnis

Familie im Nationalpark Eifel (Foto: G. Priske)

Das Interesse an Wildnis wächst weiter. Insbesondere Familien wollen gemeinsam wilde Natur erleben. So sind Familien-Survival-Wildniscamps ein beliebtes Urlaubsziel. Dort wird das Leben im Einklang mit der Natur wieder erfahrbar. Kinder lernen ihre Eltern von einer ganz anderen Seite kennen, nämlich als Abenteurer in der Wildnis. Sie lesen gemeinsam Spuren, fahren Kanu und finden sich in der Wildnis zurecht. Ein Familienurlaub in der Wildnis bringt Familien nicht nur der Natur näher, sondern auch sich selbst. Eine Verbindung zwischen Mensch und Natur herzustellen ist wichtig, denn nach den Ergebnissen einer Studie der Deutschen Wildtier Stiftung verlieren immer mehr Menschen den Bezug zur Natur. Vor allem Kinder kommen heutzutage viel seltener als früher mit Natur in Berührung.

Machen auch Sie Ihren nächsten Familienurlaub in einem der schönen Wildnisgebiete Deutschlands!

Lesen Sie hier mehr über das Familien-Trendziel Wildnis in Deutschland.

Zum Weltkatzentag: Wilde Wälder für wilde Katzen – in Deutschland!

Wildkatzen sind zurück in Deutschland, bleiben aber gefährdet. „Wildkatzen müssen dringend besser geschützt werden“, sagt BUND-Wildtier-Expertin Christiane Bohn. Deutschland habe eine besondere Verantwortung für den Erhalt der bedrohten Europäischen Wildkatze. „Das Zentrum ihres europäischen Verbreitungsgebietes liegt bei uns, der Wildkatzenschutz in Deutschland hat somit Auswirkungen über Staatsgrenzen hinaus“, so Bohn weiter. Ursprünglich kam die Wildkatze in ganz Deutschland vor, vor 100 Jahren war sie bei uns beinahe ausgerottet. Der Verband schätzt die aktuelle Wildkatzenpopulation in Deutschland auf 7.000 bis 10.000 Tiere. Im äußersten Norden und gesamten Nordosten Deutschlands fehlt das „Wildtier des Jahres“ jedoch noch immer flächendeckend. Strukturreiche Laub- und Mischwälder – wie sie in Wildnisgebieten vorkommen – sind die bevorzugten Lebensräume der Wildkatze und müssen unbedingt erhalten und weiter ausgeweitet werden.

Zum Weltkatzentag: Deutschlands wilde Katzen benötigen Schutz
Fokus: Gespräch mit Sabrina Streif, Wildkatzenexpertin der Universität Freiburg
Wildkatzen in deiner Nähe: Interaktive Karte des BUND zum deutschen Wildkatzenvorkommen
Wildkatze ist das Tier des Jahres 2018
Reportagen über Wildkatzen: Für Erwachsene und für Kinder

Wildnisreisen in Deutschland sind gefragt

Warum in die Ferne schweifen? Wildnisgebiete in Deutschland sind beliebte Reisedestinationen und Wildniskurse, Waldwanderungen sowie Survivalcamps mittlerweile weit mehr als nur Geheimtipps. Viele derartige Angebote sind oft in kürzester Zeit ausgebucht. Hier einige Gebiete im Überblick:

Bayerischer Wald statt Kanada
Er ist der älteste Nationalpark Deutschlands. Bereits seit den 70er-Jahren wird dem Wald eine natürliche Entfaltung ermöglicht. Dadurch entstand ein vielfältiger und einzigartiger Mischwald, in dem sich auch wieder einige Wildtiere angesiedelt haben, wie beispielsweise der Luchs. Hier gibt es einen Erfahrungsbericht und Tipps rund um einen Wildnisurlaub mit Kindern im Bayerischen Wald.

Hainich statt Karpaten
Im Westen Thüringens lässt sich ein ganz besonderer Fleck Natur entdecken. Hier befindet sich die größte zusammenhängende forstfreie Laubwaldfläche Deutschlands – der Nationalpark Hainich. Die heutige UNESCO-Welterbestätte war früher militärische Sperrzone, wodurch sich ein rotbuchendominierter Laubwald ohne menschliche Eingriffe entwickeln konnte. Hier können über 30 verschiedene Baumarten sowie 900 Farn- und Blütenpflanzen und fast 10.000 verschiedene Tierarten bewundert werden.

Vorpommersche Boddenlandschaft statt Karibik
Der Nationalpark erstreckt sich über Ostsee- und Boddengewässer, Landflächen Vorpommerns sowie Gewässer westlich der Insel Rügen. Durch Wetter und Gezeiten konnte so eine einzigartige Inselwelt entstehen, die sich selbst immer wieder neu gestaltet. Die vielfältige Landschaft bietet seltenen Pflanzenarten sowie den unterschiedlichsten Tieren ein perfektes Zuhause.

Hohe Schrecke statt Skandinavien
Das ehemalige Militärgebiet Hohe Schrecke wurde rund 50 Jahre militärisch genutzt. Zu dieser Zeit war eine Abholzung kaum möglich, sodass sich dort urwaldähnliche Bereiche entwickeln konnten. Durch den lößlehmartigen Boden konnten sich die Bäume besonders gut entwickeln. So wurde schon eine Buche entdeckt, deren Rinde über 600 trächtigen Fledermäusen ein Zuhause bieten konnte. Neben Fledermäusen können auch Wildkatzen sowie besonders alte Käferarten, sogenannte Urwald-Reliktarten, entdeckt werden.

Hunsrück statt Italien
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist wohl einer der geschichtsreichesten Nationalparks Deutschland. So verstecken sich tief in den Wäldern Relikte aus Zeiten der Kelten und Römer. Als Entwicklungsnationalpark lässt man die dortige Natur sich selbst entfalten und zählt dabei jetzt schon zu den Hotspot-Regionen für biologische Vielfalt. Besonders Wildkatzen fühlen sich dort wohl, zählt der Nationalpark doch zu ihren Hauptverbreitungsgebieten. Durch seine Abgeschiedenheit bietet er jedoch auch vielen weiteren störungsempfindlichen Tier- und Pflanzenarten einen perfekten Rückzugsort.

Entdecken auch Sie die Wildnis in Ihrer Nähe und helfen Sie Wildnis zu bewahren!

17.06.2018: 20 Jahre Nationalpark Hainich

Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums veranstaltet der Nationalpark Hainich am 17. Juni ein großes Nationalparkfest im Urwald Life Camp auf dem Harsberg bei Lauterbach. Hier ist für Groß und Klein einiges geboten. Das vielfältige Programm beinhaltet neben geführten Wanderungen einen bunten Markt, Bogenschießen, Kindertheater, Ponykutsche-Fahrten und eine Falknershow. Auch die Junior Ranger des Nationalparks bieten interessante Aktionen für Naturfreunde jeden Alters an. Für das leibliche Wohl und Livemusik ist ebenfalls gesorgt.
Der Eintritt zum Nationalparkfest ist frei.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Unterschriftensammlung für den Nationalpark Senne

Die Senne wurde 125 Jahre lang als Truppenübungsplatz genutzt. Über diesen kompletten Zeitraum wurde die Kulturlandschaft vor wirtschaftlicher Nutzung bewahrt und konnte sich natürlich entwickeln. So entstand eine artenreiche Schatzkammer. Im Landesentwicklungsplan der alten Landesregierung Nordrhein-Westfalens war das Gebiet als Option für einen zweiten Nationalpark neben der Eifel enthalten. Die neue Landesregierung hat diesen Plan nun komplett verworfen. Daher ruft der Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge gemeinsam mit weiteren Naturschutzorganisationen zu einer Unterschriftensammlung auf, um Einspruch gegen diese Entscheidung zu erheben und dieses in seiner Artenvielfalt einmalige Gebiet auch nach Beendigung der militärischen Nutzung schützen zu können. Setzen Sie sich mit Ihrer Unterschrift bis zum 15. Juli 2018 für den Nationalpark Senne ein.

Hier geht es zur Unterschriftensammlung

09.06.18: Nationalparktag in Bamberg

Passend zum Welterbejahr und zum Tag der Umwelt lädt der Verein Nationalpark Steigerwald am 9. Juni zu einem großen Nationalparktag auf dem Maxplatz in Bamberg ein. Besucher können sich rund um das Thema Nationalpark und über regionale Umweltthemen informieren. Der Deutsche Umweltpreisträger 2017, Prof. Hubert Weiger, wird Hauptredner auf der Veranstaltungsbühne sein. Mitmachaktionen für Groß und Klein, Theater, Diskussionsrunden und Live-Musik runden das vielfältige Programm ab. Für Essen und Trinken (auch im Schatten) ist gesorgt.

Flyer mit Programm des Nationalparktags

Neue Studie: Wertvolle Wälder mit alten Bäumen brauchen mehr Schutz

Der „Alternative Waldzustandsbericht“ der Naturwald Akademie ist veröffentlicht. Er zeigt den erschreckenden Zustand deutscher Wälder auf. Drei deutsche Waldtypen, die von Buchen und Eichen dominiert sind, haben naturschutzfachlich besonders schlecht abgeschnitten. Dabei hat Deutschland die globale Verantwortung Buchenwälder zu schützen. Auch die geringe Anzahl an alten Bäumen über 140 Jahren ist alarmierend. Diese gibt es nur auf 4,5 Prozent naturnahen Waldflächen und lediglich zwei Promille davon sind dauerhaft geschützt. In Naturwäldern können Bäume hingegen alt werden. Sie bieten nicht nur vielen Arten einen Lebensraum, sondern sind auch wichtig für den Klimaschutz.

Mehr Infos zur Studie der Naturwald Akademie finden Sie hier.

Wildnis tut gut

Unter diesem Motto startet der Nationalpark Schwarzwald sein Jahresprogramm für 2018. Mit rund 280 Veranstaltungen soll gezeigt werden, welchen positiven Einfluss Wildnis auf das Wohlbefinden des Menschen haben kann. Im vielfältigen Veranstaltungskatalog ist für alle Altersgruppen etwas geboten: von spannenden Vorträgen bis hin zu abenteuerlichen oder kulinarischen Wanderungen. Mit besonderen Veranstaltungen für mobileingeschränkte Menschen und Führungen in Gebärdensprache bekommt jeder die Möglichkeit zu solch einer einmaligen Wildniserfahrung. Genießen Sie einen entspannenden Kontrast zum Alltag!

Den kompletten Veranstaltungskalender des Nationalparks Schwarzwald finden Sie hier.

Neue Studie: Mehr Wildnis für Deutschland

Auch das dicht besiedelte Deutschland braucht mehr Wildnis. Dafür setzen sich zahlreiche Akteure und Initiativen ein und auch aus der Bevölkerung gibt es großen Zuspruch (s. u.a. BMUB und BfN, 2014). Im Jahr 2007 hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele für mehr Wildnis in Deutschland gesetzt. Um diese Ziele umzusetzen, ist das Engagement in unterschiedlichsten Bereichen gefragt: von der Politik über Wissenschaft und Administration bis hin zu Kommunikation. Doch was sind die Aktivitäten in diesen Bereichen? Wie wird Wildnis definiert und welche Kriterien gibt es dazu? Wo kann es in Deutschland überhaupt Wildnis geben und können die gesteckten Ziele erreicht werden? Genau darum geht es in der im Journal for Nature Conservation neu veröffentlichten Studie „More wilderness for Germany: Implementing an important objective of Germany’s National Strategy on Biological Diversity“ von Schumacher et al. (2018). Zudem wird über die Initiative „Wildnis in Deutschland“ berichtet sowie ein Ausblick auf noch anstehende Herausforderungen und Aufgaben gegeben. Der Weg ist lange und die Ziele sind hoch – aber erreichbar!

Lesen Sie den kompletten Artikel hier.

Mehr Hintergrundinformationen zum Thema Wildnis finden Sie auch in der Broschüre „Wir für Wildnis – Wegweiser zu mehr Wildnis in Deutschland“ und auf unserer Webseite.