Umfrage: Mehrheit für Nationalpark Spessart

Repräsentative Umfrage: Mehrheit der Bevölkerung und CSU-Wähler in Spessartregion unterstützt Nationalpark

Suche nach einem Standort für dritten Nationalpark in Bayern geht in Konzeptionsphase

München, 13.07.17 – Eine stabile Mehrheit der Menschen in der Spessartregion befürwortet die Einrichtung eines Nationalparks. 66 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Emnid-Umfrage sprechen sich für einen Nationalpark dort aus. Im März 2017 unterstützten 64 Prozent einen solchen. Die Umfrage wurde im Spessart und in Stadt und Landkreis Würzburg im Auftrag der Umweltverbände BUND Naturschutz in Bayern (BN), Greenpeace, LBV (Landesbund für Vogelschutz) und WWF Deutschland durchgeführt. Auch bei CSU-Wählern findet ein Nationalpark im Spessart breite Zustimmung: 62 Prozent der Befragten, die laut Umfrage bei der nächsten Landtagswahl CSU wählen wollen, befürworten diesen.  Mehr hier…

Onlineportal „Naturschutzoffensive. Für Bayern“

Im neuen Onlineportal „Naturschutzoffensive. Für Bayern“ finden sich unter www.dritter-nationalpark.de allgemeinverständlich aufbereitet und für Handys und Tablets optimiert Infos, Filme und Bilder zur aktuellen Debatte um den Dritten Nationalpark. Dazu Claus Obermeier, Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung und GLUS-Vertreter im überregionalen Netzwerk „Wildnis in Deutschland“: „Neue Nationalparke in Staatswäldern sind Garant für längst überfällige Fortschritte im Naturschutz in Bayern: Sie binden im großen Stil schädliche Klimagase und helfen Hochwasser zu reduzieren. Vor allem aber bieten sie erholungsuchenden Menschen, bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum in einer ansonsten fast flächendeckend von intensiver Land- und Forstwirtschaft und ausufernden Gewerbegebieten geprägten Landschaft. … Neu gegründete Nationalparke wurden stets zur Erfolgsstory für Menschen, Natur und regionale Wirtschaft.“ Lesen Sie hier die ausführliche Pressemeldung 

Wildnis-Wegweiser für Deutschland veröffentlicht

18 Naturschutzorganisationen geben gemeinsame Positionen heraus
Wildnisfonds soll finanzielle Anreize für neue Wildnisgebiete schaffen

03.07.2017. Die Initiative „Wildnis in Deutschland“, die von 18 Naturschutzorganisationen getragen wird, hat heute die Broschüre „Wir für Wildnis“ herausgegeben. Mit diesem „Wegweiser zu mehr Wildnis in Deutschland“ unterstreichen die Verbände und Stiftungen ihre Geschlossenheit mit elf gemeinsamen Positionen. „Dass die Naturschutzszene bei einem Thema einen solch breiten Schulterschluss vollzieht, ist ausgesprochen bemerkenswert. Das zeigt, auf welch breiter Basis die Positionen stehen und welch große gesellschaftliche Relevanz sie haben“, erklärt Manuel Schweiger, Wildnisreferent der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Koordinator der Initiative. In der Broschüre geben die Experten Handlungsempfehlungen für mehr Wildnis und nennen gute Gründe, warum Wildnisgebiete in Deutschland für die Natur und für den Menschen von so großer Bedeutung sind. Deshalb fordern die Naturschutzorganisationen von der Bundesregierung einen Fonds, der Anreize schafft, neue Wildnisgebiete auszuweisen. Dieser „Wildnisfonds“ kann als Verbrauchsstiftung etabliert werden und soll zu Beginn mit mindestens 500 Millionen Euro ausgestattet sein. Unterstützung für die Idee eines solchen Finanzierungsinstrumentes kommt auch von den Umweltministern der Bundesländer, die sich im Mai auf der Umweltministerkonferenz in Bad Saarow geschlossen für die Einrichtung eines nationalen Wildnisfonds ausgesprochen haben.

Zu den „guten Gründen“ zählt zum Beispiel, dass auch kommende Generationen biologische Vielfalt und faszinierende Naturwunder erleben und davon lernen sollen. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels sind Wildnisgebiete unersetzlich für seltene Tier- und Pflanzenarten, die sich den rasch ändernden Umweltverhältnissen anpassen müssen und dabei auf Rückzugsräume und Wanderkorridore angewiesen sind.

Mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche sollen bis 2020 zu Wildnisgebieten werden – so fordert es die Initiative „Wildnis in Deutschland“ und so sieht es auch die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung vor. Bisher sind allerdings erst 0,6 Prozent erreicht. Manuel Schweiger weist für die Wildnisinitiative darauf hin, dass das bei weitem noch nicht genug ist: „Meint es die Bundesregierung ernst, das Wildnisziel erreichen zu wollen, müssen dringend Impulse für weitere Wildnisgebiete gesetzt werden.“

Mit einem Wildnisfonds soll für Privatpersonen, Kirchen und Kommunen ein Anreiz geschaffen werden, Flächen für Wildnisentwicklung zur Verfügung zu stellen. Die Flächenbesitzer könnten damit adäquat für ihren freiwilligen Dienst an der Umwelt einen Ausgleich erhalten.

Bisher hat der Bund selbst vor allem mit dem Nationalen Naturerbe einen wichtigen Beitrag zum Zwei-Prozent-Ziel geleistet. Auch die 16 Nationalparks sowie Wildnisgebiete von Naturschutzorganisationen tragen zu diesem Ziel bei. Dennoch mahnt Manuel Schweiger: „Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Erde, hat in Sachen Wildnis aber enormen Aufholbedarf. Der Wildnisfonds kann helfen, dieses Ungleichgewicht zurechtzurücken.“

Hintergrundinformation zur Initiative „Wildnis in Deutschland“

In der Initiative „Wildnis in Deutschland“ haben sich die 18 Umweltstiftungen und Verbände zusammengeschlossen und sie wird von zahlreichen Expertinnen und Experten sowie dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Partner des Projektes wildnis-in-deutschland.de sind: BUND, BUNDstiftung, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Naturstiftung David, Naturwald Akademie, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee und WWF Deutschland. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) koordiniert die Aktivitäten.

Die Broschüre „Wir für Wildnis“ steht als PDF Download und als Web-Version zur Verfügung oder kann bei der Initiative „Wildnis in Deutschland“ bestellt werden.

Kontakt

Initiative „Wildnis in Deutschland“

Isabell Ziesche
Zoologische Gesellschaft Frankfurt | Referat Europa
Bernhard-Grzimek-Allee 1, 60316 Frankfurt
Tel. +49 (0)69 943 446-26,
E-Mail: wildnis@fzs.org
www.wildnis-in-deutschland.de

Bildmaterial

Schreiadler (PNG, 5 MB)
Copyright © ZGF/Daniel Rosengren http://wildnis-in-deutschland.de

Fotos zur „Wildnis in Deutschland“ schicken wir Ihnen gerne in druckfähiger Auflösung zu.
Eine Reihe von Pressefotos finden Sie auch hier: ZGF Pressebilder.

 


Wildnis-Kriterien online

© Daniel Rosengren / ZGF

Das Bundesamt für Naturschutz hat Qualitätskriterien für die Auswahl von großflächigen Wildnisgebieten in Deutschland veröffentlicht. Die Kriterien beziehen sich auf das 2-Prozent-Wildnis-Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) und wurden mit den Fachbehörden der Bundesländer abgestimmt.

Weitere Informationen unter:
BfN Qualitätskriterien Wildnisgebiete

Mehr Waldwildnis in Thüringen: Experten diskutieren beim MDR

Wer hat welche Interessen bei der Nutzung des Waldes? Welchen Sinn haben geschützte Areale mit Urwald? Welcher Anteil der Waldfläche sollte sich selbst überlassen werden? Hierüber sprachen Dirk Adams (Vorsitzende der Grünenfraktion im Thüringer Landtag), Volker Gebhardt (Leiter Thüringen Forst), der Leipziger Botanik-Professor Christian Wirth und Professor Manfred Niekisch (Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung) im MDR-Talk „Fakt ist!“ am 22. Mai in Erfurt. Die Aufzeichnung der Sendung ist in der Mediathek zu finden.

 

Zum Tod von Karl Friedrich Sinner

„Wildnis zu betreten, ist wie eine Reise in ein neues unbekanntes Land.“

Der Wildnis ist ein großer Fürsprecher verloren gegangen. Karl Friedrich Sinner ist am 18. März 2017 überraschend verstorben. Sein Leben lang setze er sich für Waldwildnis und Nationalparks ein und leistete auf seine unnachahmliche Art Überzeugungsarbeit. Karl-Friedrich Sinners Tod ist ein großer Verlust für den Naturschutz in Deutschland.

Als ehemaliger Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald (von 1998 bis zu seinem Ruhestand 2011) berichtete er glaubhaft und leidenschaftlich von der Faszination, die von wilden Wäldern ausgeht. Er überzeugte mit Fachwissen, das über die Landesgrenzen bekannt war. Vor allem in unseren osteuropäischen Nachbarländern war Karl Friedrich Sinner ein angesehener Experte und Anwalt für Waldschutzgebiete. In Würdigung seiner Arbeit erhielt er unter anderem den Umweltpreis des tschechischen Umweltministeriums sowie die Umweltmedaille des Freistaats Bayern.

Karl Friedrich Sinner war immer aufrichtig und unerschütterlich, auch in den oftmals heißen Diskussionen, die sich um das Thema Waldwildnis entfalten. Er verschaffte sich in allen Lagern Gehör und Anerkennung und war ein Brückenbauer zwischen Naturschutz und Forst, denn er besaß ein tiefes Verständnis für die Anliegen aller Beteiligten. War er doch in seiner Karriere als Forstwirt unter anderem Leiter des Forstamts Nürnberg (1988 bis 1998) und damit zuständig für den Nürnberger Reichswald, der unter seiner Ägide in einen naturnahen Mischwald umgewandelt wurde.

Bis zuletzt war Karl Friedrich Sinner im Vorstand von EUROPARC Deutschland e. V. aktiv und beriet Nationalparkinitiativen. Auch im Spessart, seiner alten Heimat, trat er in der aktuellen Debatte für einen Nationalpark ein. Noch wenige Tage vor seinem Tod absolvierte er öffentliche Auftritte und war einer der Experten, die vor dem bayerischen Landtag zum 3. Nationalpark gehört wurden.

Karl Friedrich Sinner trug die Waldwildnis im Herzen. Sein sachlicher Rat und unermüdlicher Einsatz für die wilde Natur werden uns sehr fehlen. Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ verliert mit ihm einen engen Freund und Unterstützer. Mit seiner ansteckenden Begeisterung und menschlichen Wärme wird er in unserer Erinnerung weiterleben und viele Menschen über seinen Tod hinaus inspirieren und motivieren.

Mehr als 2.500 Menschen fordern mehr Waldwildnisgebiete in Thüringen – Im Possenwald müssen jetzt 2.500 ha zügig „Urwald von morgen“ werden

Gemeinsame Presseinformation des BUND, NABU, ZGF und WWF

Berlin/ Erfurt/ Frankfurt/ Jena/ Sondershausen. Mehr als 2.500 Menschen haben in den vergangenen sechs Wochen eine Petition der Naturschutzorganisationen BUND, NABU, WWF und ZGF, sowie der Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ mitgezeichnet und ein deutliches Zeichen für mehr Waldwildnis gesetzt. Damit wurden mehr Stimmen erzielt als je zuvor auf der Petitionsplattform des Thüringer Landtages. Die Initiatoren fordern jetzt von der Landesregierung, insbesondere vom Thüringer Ministerpräsidenten, eine zügige Umsetzung, der im Koalitionsvertrag zugesagten Nutzungsfreistellung im Possenwald bei Sondershausen.

„Mehr als 2.500 Menschen aus ganz Deutschland haben mit Ihrer Unterschrift ein Zeichen für mehr Waldwildnis in Thüringen gesetzt und stärken der Region Sondershausen den Rücken“, so Ron Hoffmann, Vorsitzender des BUND Thüringen. „Jetzt ist der Thüringer Ministerpräsident gefordert, die Entscheidung zur Nutzungsfreistellung endlich formal zu besiegeln. Mit einer solch überzeugenden Forderung nach mehr Waldwildnis in Thüringen ist die Zeit des Abwägens längst vorüber.“

„Der Mehrheit der Bevölkerung gefällt Natur umso besser, je wilder sie ist“ fasst Manuel Schweiger, Wildnisreferent der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt das Ergebnis der Petition zusammen, das sich so mit der aktuellen Naturbewusstseinsstudie des Bundesumweltministeriums (BMUB) deckt.

Der vom WWF Deutschland geplante „Thüringer Urwaldpfad“ soll die Waldwildnisgebiete in Thüringen erlebbar machen. Er verbindet wichtige „Urwälder von morgen“ in bedeutenden Landschaften Thüringens miteinander. Das Waldwildnisgebiet im Possen soll ein wichtiger Bestandteil des Urwaldpfades werden“, erklärt Albert Wotke vom WWF.

„Doch auch die Natur selbst braucht mehr Waldwildnis“, so Martin Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des NABU Thüringen. „Langfristig können sich hier wieder natürliche und vor allem auch alte Waldstadien entwickeln, die die Lebensgrundlage für Arten wie den Waldkauz bilden. Der Vogel des Jahres 2017 leidet bisher unter akuter Wohnungsnot, da seine Höhlen in Altbäumen immer wieder der Kettensäge zum Opfer fallen. Damit soll jetzt Schluss sein.“

Die Initiatoren der Petition, die vier Naturschutzorganisationen BUND, NABU, WWF und ZGF, sowie die Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ fordern die Landesregierung auf, in Anlehnung an den Koalitionsvertrag 5% des Thüringer Waldes noch in dieser Legislaturperiode aus der Nutzung zu nehmen. Die große Unterstützung in der Bevölkerung verleiht der Forderung nach mehr Waldwildnis eine Dringlichkeit, derer sich die Landesregierung nun zügig stellen muss.

Ansprechpartner:

  • BUND Thüringen, Trommsdorffstrasse 5 | 99084 Erfurt | Dr. Burkhard Vogel, Tel. 0361/5550312
  • NABU Thüringen, Leutra 15 | 07751 Jena | Martin Schmidt, Tel. 0162/6248670
  • WWF Deutschland, Reinhardtstraße 18 | 10117 Berlin | Albert Wotke, Tel. 0151/1885454868
  • ZGF Frankfurt, Bernhard-Grzimek-Allee 1 | 60316 Frankfurt | Manuel Schweiger, 069/94344633

„Freunde des Spessarts“ gründen Bürgerbewegung für den Nationalpark

Bürgerinnen und Bürger aus der Region wollen fairen Dialog. Weitere Unterstützung willkommen.

© Daniel Rosengren

Bürgerinnen und Bürger aus dem Spessart haben Anfang Februar die Bürgerbewegung „Freunde des Spessarts“ gegründet. Die Initiative setzt sich dafür ein, im Spessart einen Nationalpark zu schaffen. Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich willkommen.

Unter dem Motto „Unser Herz schlägt für einen Nationalpark im Spessart“ will die Initiative vor allem den fairen Dialog mit der Bevölkerung fördern, den sachlichen Informationsaustausch rund um das Thema Nationalpark unterstützen und sich so konstruktiv an der Nationalparkdebatte im Spessart beteiligen.

Die Bürgerbewegung „Freunde des Spessarts“ ruft zur Besonnenheit auf und fordert, sachlichen Argumenten Raum zu geben. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich hieran zu beteiligen. Deshalb will die Bürgerbewegung bei dem von der Umweltministerin anberaumten Termin am Freitag Vormittag vor dem Landratsamt in Aschaffenburg ein friedliches Zeichen setzen und sich offen für einen Dialog zeigen. „Laute Parolen liefern keinen sachlichen Beitrag, sondern schüren nur aggressive Emotionen,“ so Petra Brand aus Heimbuchenthal für die Bürgerbewegung.

In den nächsten Monaten hat man Zeit, sich mit den Nationalparkplänen auseinanderzusetzen, und könne sich als Region aktiv am Dialog beteiligen. „Schlussendlich ist ein Nationalpark das, was wir in der Region daraus machen. Schon alleine deshalb ist der Dialog mit der Regierung und miteinander eine Notwendigkeit. Hierfür möchten wir gerne eine seriöse Anlaufstelle sein,“ so Brand weiter.

Die alten Laubwälder im Spessart sind eine Rarität in Deutschland und besonders schützenswert. „Mein Herz schlägt für unsere alten Laubwälder hier im Spessart und damit für den Nationalpark“, so Michael Kunkel aus Heigenbrücken, der sich seit Jahren für die Erhaltung der Spessart-Wälder engagiert. Von nun an will er sich auch im Rahmen der Bürgerbewegung für einen Nationalpark Spessart einsetzen.

Ein Nationalpark ist eine Chance für Mensch und Natur, doch derzeit werden in der Region viele unbegründete Ängste geschürt. „Einer Nationalparkidee von vornherein die Türe vor der Nase zuzuschlagen, ist eine vertane Chance. Jetzt geht es um den großen Wurf“, so Heidi Wright aus dem Landkreis Main-Spessart für die Bürgerbewegung. „Der Spessart bleibt weiterhin Kulturlandschaft, Rohstofflieferant, Naturpark, wird jedoch durch einen Nationalpark auf einem kleinen Teil der Fläche nochmals aufgewertet und hervorgehoben.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Freundeskreises.

Mehr Waldwildnis in Thüringen

(c) Daniel Rosengren, ZGF

Unterzeichnen Sie jetzt die Petition. Jede Stimme zählt.

Im Possen bei Sondershausen in Thüringen setzt sich eine ganze Region für ein Wildnisgebiet ein. Helfen Sie uns diesen wertvollen Buchenwald auch für kommende Generationen zu schützen. So geht’s:

  1. Rufen Sie die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ auf der Seite des Thüringer Landtags auf: https://petitionen-landtag.thueringen.de/petitions/1170
  2. Klicken Sie oben rechts auf „Petition mitzeichnen“.
  3. Klicken Sie nun auf „Registrierungsformular“ (Link in der obersten Textzeile) und füllen dieses aus. (Wenn Sie schon einmal eine Petition im Thüringer Landtag unterschrieben haben, müssen Sie sich nur noch „anmelden“.)
  4. Klicken Sie auf „Registrierung zur weiteren Prüfung abschicken“.
  5. Geschafft!
  6. Tipp: Wenn in der Familie / Verwandtschaft mehrere Leute am selben Computer unterzeichnen möchten, dann muss man sich, nachdem man selber unterzeichnet hat, erst oben rechts ausloggen. Dann kann sich die Nächste/der Nächste registrieren, unterzeichnen, wieder ausloggen, usw.

Hier finden Sie die ausführliche Anleitung zum Ausfüllen der Petition (PDF).

Die Petition „Mehr Waldwildnis als Chance für Thüringen“ ist eine gemeinsame Aktion der Naturschutzorganisationen BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF Deutschland und Zoologische Gesellschaft Frankfurt sowie der Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“. Sie werden von einer breiten und parteiübergreifenden Allianz aus Bürgerschaft, Kommunal- und Landespolitikern unterstützt. Auch wirtschaftliche Leistungsträger in der Region fordern das Waldschutzgebiet im Possen als Motor für die touristische Entwicklung der Region. Das Waldschutzgebiet würde gleichzeitig einen Beitrag zur Erfüllung des Koalitionsvertrages leisten.

Weitere Informationen finden Sie hier: Naturschutzorganisationen fordern Waldwildnis auf 2.500 Hektar im Possen.

„Entdecke Wildnis!“ Neuer Film für mehr Wildnis in Deutschland

31.01.2017. Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ stellt am heutigen Dienstag ihren Film „Entdecke Wildnis!“ vor mehr als 250 Gästen auf dem Nationalen Forum für Biologische Vielfalt des Bundesumweltministeriums in Berlin vor. Der Film nimmt das Publikum mit auf eine faszinierende Reise in große deutsche Wildnisgebiete und erbringt in dreieinhalb Minuten den Beweis, wie wild und schön Deutschland sein kann und wie wertvoll Wildnis ist. Ab sofort steht der Film auf wildnis-in-deutschland.de/film auch zum Download bereit. Die Initiative „Wildnis in Deutschland“ wird von 16 Naturschutzorganisationen, zahlreichen Expertinnen und Experten sowie dem Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz unterstützt.

„Schon vor einem halben Jahrhundert war der berühmte deutsche Tierprofessor Bernhard Grzimek überzeugt, dass wir große Wildnisgebiete erhalten müssen. Als wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Das gilt weltweit – aber auch für uns in Deutschland“, sagt Dr. Elsa Nickel, Abteilungsleiterin für Naturschutz im Bundesumweltministerium anlässlich der Filmpremiere. „Deshalb wollen wir zwei Prozent der Landesfläche als Wildnisgebiete schützen. Sehr viele Menschen befürworten wilde Natur. Doch das Wilde ist oft auch unbekannt. Wir müssen uns ihm erst wieder annähern. Ich freue mich, dass der neue Film „Entdecke Wildnis!“ genau dazu einlädt“, so Elsa Nickel.

„Wer an Wildnis denkt, der denkt oft an grandiose Landschaften ohne Straßen und Stromleitungen, an undurchdringliche Wälder und Abenteuer. Das gibt es auch bei uns in Deutschland! Und ‚Entdecke Wildnis!’ liefert den Beweis“, so Manuel Schweiger, Wildnisreferent der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Koordinator der Initiative „Wildnis in Deutschland“. Natürlich könne man auch die Wildnis unterstützen, so Schweiger. „Ein erster Schritt: Teilt den Film in euren Netzwerken.“

„Wildnis ist vielleicht der bedrohteste Naturschatz in unserem Land. Ursprüngliche Naturlandschaften gibt es in Deutschland kaum, sie sind aber als Lebensräume für viele Arten außerordentlich wichtig. Es braucht daher Aufklärung und Verständnis für den unschätzbaren Wert von Wildnisgebieten, um diese dauerhaft schützen zu können“, so Torsten Ehrke, Vorsitzender der GRÜNEN LIGA, die als ein Partner die Initiative „Wildnis in Deutschland“ unterstützt.

Informationen zum Filminhalt „Entdecke Wildnis“:

„Was bedeutet Wildnis eigentlich für dich?“

Vier Akteure erzählen, warum Wildnis so wichtig ist.

Drei deutsche Wildnisgebiete – Berchtesgaden in Bayern, Lieberose in Brandenburg und die Vorpommersche Boddenlandschaft im Mecklenburg-Vorpommern – machen im Film „Entdecke Wildnis!“ neugierig auf das Thema. Vier Protagonisten zeigen uns darin die Wildnisgebiete vor ihrer Haustür und erzählen sehr persönlich, warum Wildnis wichtig ist. „Wildnis ist einfach nur faszinierend!“, schwärmt im Film die Geografin Jenny Eisenschmidt von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Die Liegenschaftsbeauftragte ist von den natürlichen Prozessen in der Natur begeistert. Denn in ihrem Revier wächst wieder ein Urwald mitten in Europa. Raffiniert versteckt sich die neue Waldwildnis zwischen Berlin und Cottbus auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose. „Wo vor Jahren noch Panzer rollten, werden unsere Kinder und Urenkel die Urwälder von morgen beobachten können“, so Jenny Eisenschmidt.

Ganz im Nordosten von Deutschland zeigt Wildnisführerin Annett Storm Touristen die schönsten Plätze der Küstenwildnis. Seit über 25 Jahren ist sie als Geschäftsführerin des Fördervereins Nationalpark Boddenlandschaft e. V. tätig. „Ich zeige den Besuchern, wie alles zusammenhängt. Viele Menschen sehen die Natur danach mit ganz anderen Augen und sagen: Das habe ich alles gar nicht gewusst! Sie gehen dann anders durch den Wald, betrachten anders eine Düne. Sie sind achtsamer, entdecken viel mehr“, sagt Annett Storm. Und sie ist überzeugt: „Wildnis ist Vergangenheit und Zukunft.“

„Die Wildnis ist eine Schatzkammer. Wildnis ist sehr wertvoll“, erklärt uns Dr. Michael Vogel. Er leitet den Nationalpark Berchtesgaden in den Alpen. Man habe einmal versucht, den wirtschaftlichen Wert des Nationalparks in Zahlen zu fassen und verschiedene Parameter herangezogen, darunter C02-Speicherung und Wasserrückhalt. Je nach Marktpreis sei man auf 800 Millionen bis zu 3 Milliarden Euro pro Jahr gekommen. Der passionierte Pflanzenkenner und Ranger Fritz Eder fühlt sich im Nationalpark Berchtesgaden zuhause. „Ich habe hier mein ganzes Leben verbracht. Habe mich hier als Kind schon immer aufgehalten. Wildnis ist für mich einfach ein Stück Heimat.“

Hintergrundinformation zur Initiative „Wildnis in Deutschland“

In der Initiative „Wildnis in Deutschland“ haben sich 16 Umweltstiftungen und Verbände zusammengeschlossen. Partner des Projektes wildnis-in-deutschland.de sind: BUND, Deutsche Umwelthilfe, EuroNatur, EUROPARC Deutschland, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA, Heinz Sielmann Stiftung, NABU, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Naturstiftung DAVID, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Michael Succow Stiftung, Vogelschutz-Komitee und WWF Deutschland. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) koordiniert die Aktivitäten. Durch Vernetzung, Beratung und Kommunikation unterstützt die Initiative die deutschen Wildnisziele: Bis zum Jahr 2020 sollen 2 % der Landesfläche Deutschlands als Wildnisgebiete geschützt sein. Aktuell sind es etwa 0,6 %.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das Projekt „Wildniskommunikation“ bei der ZGF mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Der gemeinsame Film „Entdecke Wildnis!“ steht ab sofort auf der Webseite www.wildnis-in-deutschland.de allen Wildnisakteuren für ihre Öffentlichkeitsarbeit, für Webseiten, Vorträge und Ausstellungen, zur Verfügung. Weitere Filme zu einzelnen Wildnisgebieten sind in Planung.

Bildmaterial zu „Entdecke Wildnis“ finden Sie hier: Bildmaterial zum Film „Entdecke Wildnis“

 

Kontakt: Projektbüro „Wildnis in Deutschland“
Isabell Ziesche (Wildniskommunikation), Manuel Schweiger (Wildnisreferent)
Zoologische Gesellschaft Frankfurt | Abteilung Europa
Bernhard-Grzimek-Allee 1, 60316 Frankfurt
Tel. +49 (0)69 943 446-26, E-Mail: wildnis@fzs.org
www.wildnis-in-deutschland.de