25 Jahre Nationalpark Hainich: Waldwildnis von morgen

Der Nationalpark im Hainich ist auf seinem Weg zum „Urwald mitten in Deutschland“ ein gutes Stück vorangekommen. Heute sind 90 % des Gebietes nutzungsfrei, so dass der Hainich mit mehr als 5.000 Hektar die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands aufweist. Hier entsteht – mittlerweile seit 25 Jahren – unsere Wildnis von morgen, getreu dem Motto aller deutschen Nationalparks: „Natur Natur sein lassen“.

Der Hainich ist ein Höhenzug im Westen Thüringens im Städtedreieck von Eisenach, Bad Langensalza und Mühlhausen. Er ist mit 130 km2 Fläche das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Sein Südteil (75 km2) wurde am 31. Dezember 1997 als Nationalpark ausgewiesen.

Der Nationalpark bietet ein Naturschauspiel der besonderen Art. Im Schutz eines militärischen Sperrgebiets konnten sich hier jahrzehntelang Wälder mit der Buche als prägende Baumart entwickeln, wie sie von Natur aus in Mitteleuropa ohne Einfluss des Menschen großflächig auftreten würden.

„Natur Natur sein lassen“ – Wildnis im Nationalpark

Wildnis ist im dicht besiedelten Europa sehr selten geworden. Im Gegensatz zu Wirtschaftswäldern kann sich der Wald im Nationalpark Hainich unberührt nach seinen eigenen Regeln wieder zu einem „Urwald mitten in Deutschland“ für künftige Generationen entwickeln.

Wildnisentwicklung beginnt, sobald natürlich ablaufende Prozesse die Gestaltung des Menschen überprägen. Nationalparks gewährleisten dies dauerhaft auf großer Fläche und tragen somit zur Umsetzung der Wildnisziele der nationalen Biodiversitätsstrategie bei.

Weltweit einzigartig

Die Natur im Nationalpark Hainich ist weltweit einzigartig und gehört zur exklusiven Familie der UNESCO-Welterbestätten: Nur hier wachsen die letzten verbliebenen Reste großer, unzerschnittener Buchenwälder mitteleuropäischer Ausprägung auf Muschelkalkboden in mittlerer Höhenlage. Sie bieten vielen seltenen Arten diesen ganz speziellen Lebensraum.

Mit der Einschreibung seiner Buchenwälder in die UNESCO-Welterbeliste 2011, als Teilgebiet der Stätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“, wurde die besondere Bedeutung des Hainich sogar aus globaler Sicht unterstrichen.

Lernen Sie die urwaldartigen Waldbestände im Hainich kennen oder besuchen Sie den Nationalpark im Mai, wenn der Bärlauch blüht: Zum 25. Geburtstag hat der Nationalpark Hainich mehr als 100 kostenlose Führungen und Veranstaltungen im MITMACHEN-Programm.

Copyright des Headerfotos: Cornelia Otto-Albers / Nationalpark Hainich.

 

Eindrücke aus dem Hainich:

  • Auch im Winter einen Besuch wert: Wintermärchenwald Hainich

    Auch im Winter einen Besuch wert: Wintermärchenwald Hainich
  • Märzenbecher läuten alljährlich den Frühling ein

    Märzenbecher läuten alljährlich den Frühling ein
  • Weißer Bärlauchblüten-Teppich im Nationalpark Hainich

    Weißer Bärlauchblüten-Teppich im Nationalpark Hainich
  • Totholz im Buchenwald

    Totholz im Buchenwald
  • Urwaldartige Waldbestände im Nationalpark Hainich

    Urwaldartige Waldbestände im Nationalpark Hainich