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25.11.2020, 16.55 Uhr: Xenius Doku über den Anklamer Stadtbruch

Biozahl 2020: Nur 0,6 % Deutschlands ist wild

Der Verein BioFrankfurt macht mit der Vorstellung der diesjährigen „Biozahl“ auf das Wildnisziel in Deutschland aufmerksam. Die Zahl lautet 0,6. Das ist der prozentuale Anteil der deutschen Landesfläche, auf der keine menschlichen Eingriffe mehr stattfinden, also Wildnis entsteht. Die Bundesregierung setzte sich in der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ das Ziel, bis zum Jahr 2020 zwei Prozent der Landesfläche als Wildnis auszuweisen. Bis jetzt ist davon nicht einmal ein Drittel erreicht.

Um wichtige Themen im Zusammenhang mit Biodiversität zu beleuchten, verkündet der Verein BioFrankfurt seit 2006 jährlich die Biozahl. Das Netzwerk für Biodiversität ist ein Zusammenschluss aus zwölf in Frankfurt ansässigen Institutionen, aus den Bereichen Forschung, Bildung und Naturschutz.

Große Wildnisgebiete sind gerade in unserer dichtbesiedelten Landschaft wichtig. Sie bieten vielen seltenen Arten eine Heimat, wie zum Beispiel dem Luchs. Außerdem sind sie wahre Freiluftlabore. So liefern sie uns unter anderem neue Erkenntnisse darüber, wie sich der Klimawandel auf unsere Ökosysteme auswirkt.

„Die bestehenden Wildnisgebiete sind gute Beispiele für die positiven Effekte der Natur, denn sie reinigen Luft und Trinkwasser, bieten aber zusätzlich auch Raum zur Erholung. Langfristig rechnet sich also die Einrichtung von Wildnisgebieten für Natur und Mensch“, so Pia Ditscher von BioFrankfurt.

Deswegen fordert sie, dass die Politik das selbstgesteckte Ziel von zwei Prozent durch die Ausweisung neuer Wildnisgebiete möglichst bald erreicht. Die Initiative Wildnis in Deutschland setzt sich auch für die Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels ein, damit kommende Generationen mehr Wildnis in Deutschland erleben können.

 

Weitere Informationen:

Hessens Nationalpark wächst

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee wächst um 1.950 Hektar. Das ist mehr als ein Drittel der bisherigen Fläche. Das verkündet heute die hessische Umweltministerin Priska Hinz. Für die Natur ist die Erweiterung ein herausragender Erfolg. Nun gehören auch die Wälder an den Steilhängen nördlich des Edersees zu dem Schutzgebiet. Diese gelten als Hessens letzte verbliebene Urwälder. Damit folgt die hessische Regierung einer Empfehlung der hessischen Naturschutzverbände.

An den nördlichen Steilhängen sind die natürlich gewachsenen Wälder bis zu 500 Jahre alt und zählen damit zu den ältesten Deutschlands. Sie bieten einen Lebensraum für außergewöhnliche Arten. Allein 14 sehr seltene Arten von Totholzkäfern konnten Forscher hier nachweisen, aber auch zahlreiche Pilzarten, die nur in alten, natürlichen Wäldern vorkommen.

„Hier entsteht die Wildnis von morgen und der Schutz dieser Flächen leistet einen wertvollen Beitrag für die Naturwaldentwicklung und die Förderung der Biodiversität“, bekräftigt auch Hinz.

Bereits im April 2019 kündigte die hessische Umweltministerin den Schutz der Ederseesteilhänge an. Nach erfolgreichen Gesprächen mit den Eigentümern der neu unter Schutz gestellten Flächen, ist die Erweiterung nun offiziell beschlossen. Damit umfasst der Nationalpark Kellerwald Edersee insgesamt 7.688 Hektar. Zukünftig können sich die Nationalparkgäste demnach auf das Wildniserleben in einem größeren Nationalpark freuen.

„Der Nationalpark macht vor, welche Bereicherung Wildnisgebiete für Menschen und Natur sind. Wir wünschen uns in Hessen noch einige mehr solcher Wildnisgebiete, damit sie für alle auf kurzem Wege erlebbar sind“, so Mark Harthun vom Naturschutzbund NABU Hessen.

 

Weitere Informationen:
Erfahren Sie mehr über den Nationalpark Kellerwald-Edersee
Pressemitteilung des Hessischen Umweltministeriums
Pressemitteilung des NABU Hessen
Zeitungsartikel in der „Gießener Allgemeine“
Entdecken Sie weitere Wildnisgebiete Deutschlands
Warum wir mehr Wildnis in Deutschland brauchen

Heute ist der Tag der Buchenwälder

Heute vor genau einem Jahr hat die Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS) gemeinsam mit der Succow Stiftung, der Naturwald Akademie, ROBIN WOODD, dem Nationalpark Hainich und Wohllebens Waldakademie den Tag der deutschen Buchenwälder ausgerufen.

Natürliche Buchen- und Buchenmischwälder kamen in Deutschland – im Kerngebiet der europäischen Buchenverbreitung – ursprünglich auf circa 70 Prozent der heutigen Landesfläche vor. Je nach Buchenwaldtyp sind davon 50 bis 90 Prozent verloren gegangen.

Ein effektiver Schutz findet nur im Promillebereich statt. Daher ist es notwenig, große Naturwälder zu schaffen, in denen sich Buchenwälder und Lebensräume für zahlreiche Pflanzen-, Tier- und Pilzarten wieder natürlich entwickeln.

Warum heute? Heute vor neun Jahren, am 25. Juni 2011, erhielten fünf deutsche Buchenwaldgebiete von der UNESCO die Anerkennung als Weltnaturerbestätten. Das ist Ehre und auch Verpflichtung zugleich, den Schutz dieser Wälder ernst zu nehmen und ein passender Anlass, den Wert dieser Wälder in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die von der UNESCO ausgezeichneten Buchenwaldgebiete sind:
Nationalpark Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern)
Serrahn im Müritz-Nationalpark (Mecklenburg-Vorpommern)
Nationalpark Hainich (Thüringen)
Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen)
Grumsin im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Brandenburg)

 

Weitere Informationen:
Offener Brief von Naturschutzinitiativen und Verbänden zum Tag der Buchenwälder an Bundesministerinnen Klöckner und Schulze
Pressemitteilung der BBIWS
Pressemitteilung des BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Blogbeitrag des WWF „Buchenwälder: die Naturwunder vor der Haustür“

31.05.20, 16:30: „Wildnis in Deutschland“ im ZDF

Neue Studie zum Wildnispotential sächsischer Flächen

Frankfurt, 11.11.2019Das bundesweite Ziel, zwei Prozent der Landesfläche als Wildnisgebiete auszuweisen, könnte Sachsen erfüllen: die entsprechenden Flächen wären vorhanden. Das belegt die vom NABU Sachsen und BUND Sachsen beauftragte Studie zur Wildnisentwicklung in Sachsen. Insgesamt werden 21 Gebiete in unterschiedlichen Naturräumen vorgeschlagen, die sich aus naturschutzfachlicher Sicht als potentielle Wildnisgebiete eignen.

„Unsere Studie zeigt, dass weitgehend unzerschnittene, naturschutzfachlich relevante Räume in ausreichender Größe in Sachsen tatsächlich noch existieren – wir müssen sie nur schützen und möglich machen, dass die Flächen sich zur Wildnis entwickeln“, erklärt David Greve, Landesgeschäftsführer des BUND Sachsen. „Besondere Chancen ergeben sich zum Beispiel in Tagebaufolgelandschaften oder an Truppenübungsplätzen, die jeweils nach der Stilllegung als Wildnis ausgewiesen werden können.“

Die Liste der vorgestellten Gebietsvorschläge soll der Landespolitik eine fachliche Basis zur Auswahl von neuen Wildnisflächen bieten. Unterstützt wurde die Wildnisstudie durch die Naturstiftung David, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und die Regina Bauer Stiftung.

 

Weitere Informationen:
Pressemitteilung des BUND Sachsen
Die Wildnisstudie Sachsen finden Sie hier

 

Broschüren und gute Gründe für Wildnis finden Sie auch hier:

 

Entdecken Sie auch die bestehenden sächsischen Wildnisgebiete und weitere Wildnis in Ihrer Nähe!

Infos zu Wildnis und Naturwäldern auf der Webseite des NABU Hessen

Der hessische Landesverband des NABU veröffentlicht drei neue Themenseiten zu Wildnis und Naturwäldern auf seiner Webseite.

Sind Naturwälder unsinnig, zu teuer, gefährlich, unmoralisch? Und was macht einen Naturwald eigentlich aus? Das kann ab jetzt auf der neuen FAQ-Naturwald Seite nachgelesen werden.

Beim 2 % Wildnis-Ziel der Bundesregierung sieht der Landesverband noch Handlungsbedarf in Hessen und erklärt, mit ausreichend großen Naturwälder käme man gleich zwei Zielen näher: dem 2% Wildnis-Ziel und auch dem 5% Naturwald-Ziel.

Auf der dritten Seite, „Hessen Land der Naturwälder“ erfährt der Leser warum Naturwälder so bedeutend für die biologische Vielfalt sind und wo sich die wichtigsten Naturwälder in Hessen finden.

Die Themenseiten des NABU Hessen:
FAQ – Naturwald
Wilde Wälder für Hessen
Hessen – Land der Naturwälder

Hintergrundinfos und weiterführende Literatur zum Thema finden Sie auch unter dem Wegweiser zu mehr Wildnis und in der Mediathek.