Studie: Bevölkerung empfindet Wildnisgebiete als positiv

Die Mehrheit der Deutschen verbindet Wildnisgebiete mit etwas Positivem. Wildnis hat für die Menschen einen hohen Stellenwert. Das belegen die Forschungsergebnisse des Vorhabens „Wildnis in Deutschland – gesellschaftliche Erwartungen und Akzeptanz eines kontrovers diskutierten Konzepts (WIND)“, das die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft förderte.

Ziel der Studie war es, die gesellschaftliche Sicht auf das Thema Wildnis in Deutschland umfassend zu analysieren. Dies beinhaltete sowohl Untersuchungen des Verständnisses als auch der Akzeptanz von Wildnis in Deutschland. Die Ergebnisse einer Online-Befragung von über 1.000 Menschen zeigt, dass die meisten Menschen Wildnis mit Natur gleichsetzen, die sich selbst überlassen bleibt. „Wildnis bedeutet für die Befragten perfekte und ideale Natur, ist Sinnbild für ein gutes und freies Leben, Sehnsuchtsort.“ 90 Prozent der Teilnehmenden empfinden Wildnis als wichtig, „weil sie ein Gegenpol zu einer immer technischeren Welt ist“. Über 70 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Natur für sie umso attraktiver ist, je wilder sie ist. Und rund zwei Drittel gaben an, dass sie Wildnis insbesondere mit Wald verbinden.
Die Verfasser der Analyse befragten nicht nur die allgemeine Bevölkerung zum Thema Wildnis, sondern auch Meinungsbildner, Waldexperten und Kommunalvertreter.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.

 

Weitere Informationen:

12./13.04.2021: Online Wildnis-Workshops

Die Hochschule Magdeburg veranstaltet am 12. und 13. April gemeinsam mit dem Jungen Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. und dem Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Magdeburg eine Online-Tagung der Sozialen Arbeit. Interessierte können an insgesamt 21 Workshops zu einem breiten Spektrum an Themen teilnehmen – diese reichen über Digitalisierung bis zur Wildnisbildung.

 

Hierbei sind zwei Wildnisworkshops angeboten:

Das Wilde Ich am 12. April 2021, 13:00 – 16:00 Uhr

Wildnis – was ist das eigentlich? Eine romantisierte Idylle völliger Freiheit? Das positiv konnotierte Gegenstück von Zivilisation? Eine erschreckend lebensfeindliche Gegenwelt? Oder gar etwas ganz anderes? Wir möchten Sie in diesem Workshop dazu anstoßen, einen eigenen Ansatz auf diese Frage zu finden und mit uns darüber ins Gespräch zu kommen. Desweiteren werden wir mit Ihnen darüber sprechen, welche Bedeutung Wildnisbildung haben kann und wie diese beruflich eingesetzt werden kann. Hierzu haben wir verschiedene Akteur*innen zu Gast, die uns aus ihrer professionellen Praxis berichten werden. Verschiedene Eindrücke elaborierter Praxisberichte sollen Ihnen vermitteln, auf welche unterschiedlichen Arten mit verschiedenen Zielgruppen gearbeitet werden kann, um Wildnis erfahrbar werden zu lassen.

Referenten:
Amelie Düring, Diakonie-Kolleg-Hannover
Sebastian Körnig, Christian-Wolff-Gymnasium Halle
Julia Geuder, Stiftung Naturlandschaft Brandenburg
Carol Höger, BUND Sachsen-Anhalt
Christian Kubat, Umweltbildung und BNE
Sebastian Berbalk & Jens Halves, Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus
Victoria Blanke, Hochschule Magdeburg

 

Pro-Wildnisbildung! am 13. April 2021, 10.00 – 13:00 Uhr

„Inwiefern ist Wildnisbildung politisch?“ Angeknüpft an die Leitfrage der Tagung werden wir  in diesem Workshop mit verschiedenen eingeladenen Multiplikator*innen aus diesem Feld diskutieren. Hierbei werden beispielsweise Aspekte aus dem Umwelt- und Naturschutz thematisiert. Mit diesen Anregungen wollen wir danach gemeinsam mit Ihnen das Gespräch fortführen. Was können wir daraus für die Praxis Sozialer Arbeit ziehen? Wie kann Wildnisbildung – auch von einem politischen Standpunkt aus – konkret in den unterschiedlichen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit eingesetzt werden?

Referenten:
Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindau, Katholische Universität Eichstätt
Dr. Berthold Langenhorst, NABU Hessen
Dr. Friedhart Knolle, Nationalpark Harz
Margitta Jendrzejewski, Petr Bouska, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz
Sebastian Berbalk & Jens Halves, Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus
Victoria Blanke, Hochschule Magdeburg

 

Melden Sie sich bis spätestens 11. April per E-Mail an wirsindpolitisch@sgm.h2.de an (Bitte Namen und Workshop angeben).
Im Tagungsflyer finden Sie sowohl weitere Informationen als auch einen Zoom-Link, um an der gesamten Tagung teilzunehmen.

 

Weitere Informationen:

Neues Wildnisgebiet in Niedersachsen

Frankfurt, 24. März 2021 – Auf 1.000 Hektar Wald im niedersächsischen Solling darf ab sofort Wildnis entstehen. Die Landesregierung beschloss am Dienstag, dass der sogenannte „Niedersächsische Weg“ in die Grundsätze der Waldbewirtschaftung Eingang findet. Diese Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Politik für mehr Naturschutz und Artenvielfalt beinhaltet auch die Entwicklung des Wildnisgebietes im östlichen Solling.

Der Solling ist das größte Hainsimsen-Buchenwaldgebiet außerhalb des Harzes. Das neue Wildnisgebiet ist komplett eingebettet in andere Waldbereiche. Mindestens die Hälfte der Buchenbestände sind älter als 150 Jahre. Somit entsteht ein großer, zusammenhängender Altholzkomplex – ein ideales Refugium für zahlreiche Arten. So leben hier neben Spechten, Käuzen und Schwarzstorch, auch Säugetiere wie Fledermäuse und Luchse. Aber auch zahlreiche Insekten-, Pilz- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum.

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Neue Waldwildnis für Hessen

Bayerns Bevölkerung für neue Nationalparks

Frankfurt, 19. Januar 2021 – Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern mindestens einen weiteren Nationalpark. Gestern stellten sie gemeinsam mit dem Verein Nationalpark Steigerwald und dem Förderverein Nationalpark Ammergebirge die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage vor: Demnach wünschen sich 75 Prozent der mehr als 1.000 vor Ort Befragten einen Nationalpark im Steigerwald in Franken – und sogar 81 Prozent einen Nationalpark im Ammergebirge am Alpenrand. Insgesamt sehen 83 Prozent die Ausweisung weiterer Wildnisgebiete in Bayern als „sehr/eher positiv“.

Die Umfrageergebnisse geben den Nationalparkfreunden Rückenwind. „Weiter alte Buchen umsägen, das ist gegen den Bürgerwillen. Der nächste Schritt nach der Umfrage ist eine Machbarkeitsstudie. Dabei sollen die Möglichkeiten einer Umsetzung geklärt werden“, sagt Florian Tully vom Verein Nationalpark Steigerwald. Auch Hubert Endhardt vom Förderverein Nationalpark Ammergebirge sieht die Studienergebnisse durchweg positiv: „Diese enorm hohe Zustimmung möge der bayerischen Staatsregierung die Einrichtung eines Nationalparks Ammergebirge deutlich erleichtern“.

 

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