Greenpeace Magazin: Wildnis wagen

Die aktuelle Ausgabe des Greenpeace Magazins dreht sich rund um „Wildnis wagen – Warum Deutschlands Natur mehr Platz braucht“. Spannende Reportagen sind durch schöne Naturaufnahmen sowie Infografiken mit interessanten Zahlen und Fakten untermauert. Das Heft nimmt Sie mit auf eine Reise zu einigen unserer letzten wilden Orte und Sie erhalten Einblicke von Menschen, die sich für mehr Wildnis einsetzen. Und doch verbirgt sich hinter der Sehnsucht nach faszinierenden und märchenhaft wilden Landschaften auch ein Konflikt zur wirtschaftlichen Nutzung, der ebenfalls thematisiert ist.

Für die Reportage zum Titelthema begab sich Wolfgang Hassenstein auf die Suche nach Wildnis in Deutschland. Diese ist nicht so leicht zu finden, denn großflächig unberührte Natur gibt es auf gerade einmal 0,6 Prozent der Landesfläche Deutschlands. Weit entfernt von zwei Prozent, die es nach dem Willen der Bundesregierung bis 2020 sein sollten.

Wildnis kann sich in allen Ökosystemen entwickeln – vom Moor, über Gebirge und Gewässer bis zum Wald. Ein solcher im Magazin vorgestellter märchenhafter Wald befindet sich in Teilen des Reinhardswalds in Nordhessen. Auch über wilde Moore und Nationalparks erfahren die Lesenden Wissenswertes. Was manche überraschen könnte: Wildnis entwickelt sich auch prächtig auf ehemaligen Militärflächen. Das Tolle an den Truppenübungsplätzen ist, dass sie so abgeschirmt waren. Eine intensive Land- und Forstwirtschaft gab es nicht„, sagt Jana Planek von der Naturstiftung David, einer Partnerin der Initiative „Wildnis in Deutschland“. Bis auf einige Ausnahmen ist das Potenzial für mehr Wildnis auf einstigen Militärflächen ausgeschöpft – es sei denn, die militärische Nutzung würde auf weiteren Flächen eingestellt.

Damit Deutschland wilder wird, müssen auch Flächen von Privatpersonen, Kirchen und Kommunen zur Verfügung stehen. Um Anreize zu schaffen und das gesteckte Wildnisziel zu erreichen, rief die Bundesregierung im Jahr 2019 das Förderprogramm „Wildnisfonds“ ins Leben. Dies haben auch viele Naturschutzorganisationen wie die Mitglieder der Initiative „Wildnis in Deutschland“ lange gefordert. Jährlich 20 Millionen Euro stellt das Bundesumweltministeriums für den Kauf von künftigen Wildnisflächen oder deren Nutzungsrechte zur Verfügung. Stiftungen und Naturschutzorganisationen können Gelder für den Flächenkauf über den Wildnisfonds beantragen. Und Privatwaldbesitzende, Kommunen oder Kirchenverwaltungen erhalten die Möglichkeit, sich ihr Engagement für den Naturschutz entlohnen zu lassen, indem sie ihre Flächen dauerhaft für die Wildnisentwicklung bereitstellen. Stephanie Kulak von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bringt alle Akteure an einen Tisch und ist „Match-Makerin“ zwischen Verkäufern und Käufern. „Der Knackpunkt ist, dass derzeit kaum Bewegung im Markt ist„. Doch sie ist zuversichtlich „dass sich die Sache herumsprechen wird„.

Der Wildnisfonds ist ein wichtiges Instrument, um den Weg zu mehr Wildnis zu ebnen. Alle Partner der Initiative „Wildnis in Deutschland“ setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Deutschland Stück für Stück wilder wird. Denn wie heißt es in der Reportage so schön: „Wildnis ist – mit ihren faszinierenden Mooren, üppigen Auen oder schroffen Bergen – die Lebensversicherung einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und damit auch Garantin unseres Überlebens.

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Greenpeace ist Partnerin der Initiative „Wildnis in Deutschland“.