Hessens Nationalpark wächst
Der Nationalpark Kellerwald-Edersee wächst um 1.950 Hektar. Das ist mehr als ein Drittel der bisherigen Fläche. Das verkündet heute die hessische Umweltministerin Priska Hinz. Für die Natur ist die Erweiterung ein herausragender Erfolg. Nun gehören auch die Wälder an den Steilhängen nördlich des Edersees zu dem Schutzgebiet. Diese gelten als Hessens letzte verbliebene Urwälder. Damit folgt die hessische Regierung einer Empfehlung der hessischen Naturschutzverbände.
An den nördlichen Steilhängen sind die natürlich gewachsenen Wälder bis zu 500 Jahre alt und zählen damit zu den ältesten Deutschlands. Sie bieten einen Lebensraum für außergewöhnliche Arten. Allein 14 sehr seltene Arten von Totholzkäfern konnten Forscher hier nachweisen, aber auch zahlreiche Pilzarten, die nur in alten, natürlichen Wäldern vorkommen.
„Hier entsteht die Wildnis von morgen und der Schutz dieser Flächen leistet einen wertvollen Beitrag für die Naturwaldentwicklung und die Förderung der Biodiversität“, bekräftigt auch Hinz.
Bereits im April 2019 kündigte die hessische Umweltministerin den Schutz der Ederseesteilhänge an. Nach erfolgreichen Gesprächen mit den Eigentümern der neu unter Schutz gestellten Flächen, ist die Erweiterung nun offiziell beschlossen. Damit umfasst der Nationalpark Kellerwald Edersee insgesamt 7.688 Hektar. Zukünftig können sich die Nationalparkgäste demnach auf das Wildniserleben in einem größeren Nationalpark freuen.
„Der Nationalpark macht vor, welche Bereicherung Wildnisgebiete für Menschen und Natur sind. Wir wünschen uns in Hessen noch einige mehr solcher Wildnisgebiete, damit sie für alle auf kurzem Wege erlebbar sind“, so Mark Harthun vom Naturschutzbund NABU Hessen.
Weitere Informationen:
Erfahren Sie mehr über den Nationalpark Kellerwald-Edersee
Pressemitteilung des Hessischen Umweltministeriums
Pressemitteilung des NABU Hessen
Zeitungsartikel in der „Gießener Allgemeine“
Entdecken Sie weitere Wildnisgebiete Deutschlands
Warum wir mehr Wildnis in Deutschland brauchen