Thüringens Umweltministerin wirbt für Wildnis rund um den Possen
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Im Einsatz für die Wildnis, Pressemitteilungen, Wildnis in Deutschland/von Wildnis in DeutschlandBis zu 2.500 Hektar Wald sollen sich naturnah entwickeln und Teil eines Thüringer Wildnisnetzes werden
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat sich deutlich für die Ausweisung eines Wildnisgebietes in den Wäldern rund um den Possen ausgesprochen. „Der Possen hat ein hervorragendes Potential für Waldwildnis. Hier findet sich ein großer geschlossener Buchenwald. Für Buchenwälder trägt Deutschland und vor allem Thüringen eine besondere Verantwortung“, sagte die Ministerin in Sondershausen auf einer Informationsveranstaltung zu den Waldwildnis-Plänen der Landesregierung.
„Wo die natürlichen Prozesse der Waldentwicklung ungestört ablaufen, entstehen neue Lebensräume für biologische Arten, die in Wirtschaftswäldern keine Perspektive haben“, so Siegesmund weiter. Nach Plänen des Thüringer Umweltministeriums sind ca. 2.500 Hektar der Possenwälder für naturnahe Entwicklung geeignet. Diese Wälder in der Mittleren Hainleite könnten zum größten Wildnisgebiet Thüringens nach dem Nationalpark Hainich werden. Gleichzeitig würden sie Bestandteil eines Wildnisnetzes, das sich über ganz Thüringen spannt: Vom Schwarza- und Vessertal im Süden über den Nationalpark Hainich bis zur Hohen Schrecke. Die Pläne zur Waldwildnis um den Possen erfahren bereits heute Unterstützung in der Region, eröffnen sie doch neue Perspektiven für den Naturtourismus und damit eine naturverträgliche wirtschaftliche Entwicklung.
Die an den Possenwald grenzenden Bebraer Teiche sind Lebensraum für die größte Erdkrötenpopulation Deutschlands mit ca. 25.000 Tieren. Die Wälder des Possens bilden zudem die ursprüngliche Heimat der sogenannten Mutterblutbuche, die Mutter aller weltweit existierenden Blutbuchen.

Auf dem Foto vlnr: Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen / Antje Hochwind, Landrätin Kyffhäuserkreis / Dirk Trute, Bürgerinitiative „ProKyffhäuserwald“ / Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) / Manuel Schweiger, Wildnisreferent, Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) / Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorstandsvorsitzender BUND
Hintergrund
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens 5 Prozent der Thüringer Wälder ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Bis zum Jahr 2020 sollen ca. 26.000 Hektar Waldfläche aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Bislang gibt es Vereinbarungen über ca. 19.000 Hektar Thüringer Waldwildnis. Die Ausweisung der Wälder um den Possen zum Wildnisgebiet könnte ein weiterer großer Schritt zur Erreichung dieses Ziels sein. Thüringen leistet damit auch seinen Beitrag zur Nationalen Biodiversitätsstrategie: Auf 2 Prozent der Landesfläche Deutschlands soll sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.
Weiterführende Links:
- MDR Thüringen: Waldstück Possen soll Urwald werden
- BUND Thüringen: 2.500ha Waldwilsnis am Possen wird durch Region unterstützt
6.10.2016: 3. Nationalpark in Bayern ist Thema des Naturschutzstammtisches München
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Aus den Wildnisgebieten, Veranstaltungen/von Wildnis in DeutschlandAm Donnerstag, 6.10.2016 findet um 18.00 Uhr im Rahmen des Naturschutzstammtisches München ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema 3. Nationalpark in Bayern statt:
6.10.2016, 18.00 Uhr, Vortragraum der Gregor Louisoder Umweltstiftung, Brienner Strasse 46, 80333 München (U1 Stieglmeierplatz).
Claus Obermeier, Vorstand der Stiftung und Autor des Buches „Abenteuer Nationalpark“, berichtet über den Stand der Debatte in Bayern und die Gebietsvorschläge.
Um Anmeldung wird gebeten (info@umweltstiftung.com, Tel. 089/54212142).
Weitere Informationen hier: Naturstammtisch München
Mehr Wildnis: Bayern will dritten Nationalpark
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Im Einsatz für die Wildnis, Wildnis regional/von Wildnis in Deutschland
Mehr Wildnis in Bayern: Bekommen die Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden bald einen Bruder? © Daniel Rosengren
Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Grundsatzentscheidung für einen dritten Nationalpark in Bayern bekannt gegeben. Als Eckpunkte nannte er: der Nationalpark soll vor allem Staatswald umfassen, und wenn möglich grenzüberschreitend sein. Bezüglich des Standortes legte sich der Freistaat noch nicht fest. Nun sollen Regionen und Bürger befragt werden. Der vielfach als Nationalpark diskutierte Steigerwald wurde allerdings im Vornherein als Option von der Regierung ausgeschlossen. Mindestens zwei Prozent echte Wildnisflächen in Deutschland – das ist das Ziel von Bundesregierung, Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern. Ein weiterer Nationalpark würde dazu beitragen.
Aktuelle Meldungen zum 3. Nationalpark:
Video „Ein neuer Nationalpark. Für Bayern.“
Weiterführende Links „Dritter Nationalpark in Bayern“:
- Bayerischer Rundfunk: Standortsuche für Nationalpark: Die Bürger werden gefragt
- Gregor Louisoder Umweltstiftung: 3. Nationalpark Bayern: neue Infoseite und breites Expertennetzwerk stehen für Bürger und Medienanfragen zur Verfügung
- Gregor Louisoder Umweltstiftung: Bayern soll 3. Nationalpark bekommen – herausragendes Signal für ambitionierten Naturschutz und Umsetzung der Biodiversitätsziele
- BUND Naturschutz (BN): Dritter Nationalpark in Bayern
- Verband für Arten- und Biotopschutz (LBV) begrüßt Ankündigung eines 3. Nationalparks in Bayern
- Greenpeace: Mehr Naturwälder für Bayern
Bestehende Nationalparks in Bayern:
Wissensportal Nationalpark
Wenn Wald zur Wildnis wird
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Aus den Wildnisgebieten, Forschung/von Wildnis in Deutschland80 Wissenschaftler haben zwei Tage lang darüber diskutiert, wie sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald hin zu einer Wildnis entwickeln könnte. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf jüngste Forschungsergebnisse in drei Naturwaldreservaten. Seltene Arten sind in Schutzgebieten heimisch: von der Bechsteinfledermaus über den Raufußkauz bis hin zum Zilpzalp.
Hier geht es zum ausführlichem Bericht auf volksfreund.de
Wildnisforschung an der Uni Kassel
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Forschung/von Wildnis in DeutschlandArtenschutz, Ökosysteme, Naturparke: Gleich drei Wildnisprojekte beschäftigen aktuell Wissenschaftler an der Universität in Kassel. Ausführliche Informationen in den folgenden PDF-Dokumenten:
- Bedeutung von Prozessschutz und Wildnisgebieten für gefährdete Lebensgemeinschaften und Arten sowie für „Verantwortungsarten“
- Bedeutung und Implementierung von »Störungen« für den Erhalt von Offenlandökosystemen in ansonsten nicht gemanagten (Schutz-) Gebieten
- Naturparkpotentiale zur Entwicklung von Wildnisgebieten
Kurzfilme: Wilde Moore
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland/von Wildnis in DeutschlandMoore sind faszinierende Wildnisgebiete und wahre Schatzkammern. Sie wirken ausgleichend auf die extremen Wetterfolgen des Klimawandels und senken dauerhaft Kohlendioxid. Im neuen Online-Portal für Umweltbildungsfilme der Gregor-Louisoder-Umweltstiftung führt uns der bekannte Naturfilmer Jan Haft in diese besonderen Ökosysteme und weiht in die Geheimnisse einiger wichtiger Pflanzenarten ein.
Hier geht es zu den Kurzfilmen „Unterwegs im Moor mit Jan Haft“.
Workshop: Umwelt & Web
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Veranstaltungen/von Wildnis in DeutschlandDie Gregor Louisoder Umweltstiftung lädt ehemalige und aktuelle Projektpartner, Entscheidungsträger in Sachen Internet sowie Online-Beauftrage von Vereinen und Verbänden zu einem im deutschsprachigen Raum einzigartigen Online-Workshop speziell für Organisationen aus dem Umweltbereich ein.
Weitere Informationen:
- Teil 1: Storytelling & Campaining
- Teil 2: Online-Strategie & Marketing
Wildnis Poetry Slam: Workshop mit Lars Ruppel
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Veranstaltungen/von Wildnis in DeutschlandInteresse an wilder Natur, Liebe zur Sprache und Lust auf Bühnenerfahrungen sind beste Voraussetzungen für eine Teilnahme am Workshop wildeWORTE mit Deutschlands Poetry Slam Vizemeister und meistgebuchtem Workshopleiter Lars Ruppel. Höhepunkt des zweitägigen Workshops ist ein gemeinsamer Auftritt im Kulturquartier Mönchenkloster Jüterbog am 16. Oktober.
Der Workshop verbindet die Themen Poetry Slam und Wildnis. Er findet in Niedergörsdorf und Jüterbog mit Exkursionen auf die Flächen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog statt. Die Teilnehmer erhalten Hintergrundinformationen zum Thema Wildnis in Deutschland, entdecken das Wildnisgebiet und lassen sich inspirieren. Mit spielerischen Übungen tasten sie sich an die Produktion eigener Texte heran und üben, diese vor Publikum im ganz eigenen Stil lebendig vorzutragen. Ein anschließender gemeinsamer Auftritt mit Lars Ruppel gibt die Möglichkeit, Bühnenerfahrung zu sammeln.
Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.wildnisstiftung.net veröffentlicht.
Neuer Film „Alte Buchenwälder Deutschlands“
/in Aktuelles Wildnis In Deutschland, Publikationen/von Wildnis in DeutschlandBuchenwälder sind der Hort der ursprünglichen Artenvielfalt Europas. Bis auf Restflächen in Schutzgebieten sind sie heute verschwunden. Seit fünf Jahren sind die wenigen am besten erhaltenen Buchen(ur)wälder Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes. Ein neuer Kurzfilm ist der Faszination und Schönheit dieser wilden Wälder gewidmet. Der Film sowie weitere Informationen zum Thema „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ stehen auf der Internetseite http://www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de bereit.