Nationalpark Harz

Sagenumwobene Bergwildnis

Kurzbeschreibung

Der Park schützt und entwickelt länderübergreifend in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eine Mittelgebirgslandschaft mit Wäldern, Mooren, Fließgewässern, zahlreichen weiteren Lebensräumen und über 7.000 Tier- und Pflanzenarten, von  denen viele vom Aussterben bedroht sind. Der Nationalpark ist größtenteils als Natura 2000-Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet) ausgewiesen und spielt eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Regionalentwicklung des Harzes. Er ist eingebettet in die Harzer Naturparke.

Highlights

Der Nationalpark Harz hat die größte Vielfalt an Waldgesellschaften aller Waldnationalparke Deutschlands, bedingt durch die klimatischen und geographischen Unterschiede und die sich dadurch ändernden ökologischen Bedingungen. Im Gebiet des Nationalparks findet man in den unteren und mittleren Hanglagen Buchenwälder, in den oberen Hanglagen Buchen-Fichten-Mischwälder und in den Hochlagen Bergfichtenwälder bis hin zur Waldgrenze bei 1.100 m. Die Abfolge der Waldgesellschaften Mitteleuropas von den wärmeliebenden Eichen-Buchen-Mischwäldern bis in die Moorlandschaften kann man hier in einer Halbtageswanderung im Zeitraffer durchstreifen – hautnah kann man diese biologische Vielfalt auf kleinem Raum erleben.

Forschung

Schwerpunkte von Forschung und Monitoring im Nationalpark sind Arterfassung (Inventarisierung), da insbesondere bei wirbellosen Tieren, Pilzen und Kryptogamen noch Lücken bestehen, sowie Untersuchungen, welche die langfristige Entwicklung im Nationalpark (Monitoring) und/oder der durchgeführten Maßnahmen (Erfolgskontrolle) dokumentieren. Die Durchführung der Untersuchungen erfolgt nur zum Teil durch die Nationalparkverwaltung selbst. Wichtige Daten zu Artenvorkommen und -verbreitung stammen aus z.T. langjährigen Erhebungen ehrenamtlicher Kartierer. Für Untersuchungen zu speziellen Fragestellungen oder Artengruppen werden außerdem Werkverträge an Spezialisten vergeben. Wichtige Daten resultieren auch aus Untersuchungen im Rahmen von Qualifizierungsarbeiten von Studierenden sowie aus der Durchführung von Projekten externer Forschungseinrichtungen. Im Luchsprojekt arbeiten die Forscher an der Wiederansieldung der größten europäischen Katze.

Zonierung

  • Naturdynamikzone (Kernzone): 75 %
  • Naturentwicklungszone: 23,5 %
  • Pflegezone: < 1 %
  • Wasserflächen: 0,5 %

Auf welcher Fläche findet Wildtiermanagement bzw. Jagd statt und gibt es Pläne diese zu reduzieren?

Wildbestandsregulierung findet wegen der anthropogen bedingten überhöhten Wildbestände auf der überwiegenden Fläche statt. Eine Reduktion ist aufgrund der engen Verzahnung mit dem Umfeld allenfalls langfristig möglich.

Auf welcher Fläche wird aktuell dem gemeinsamen Verständnis der Verbände von Wildnisgebieten entsprochen?

60,3 % der Gesamtfläche des Parks

Wildnis erleben

Alle ca. 2.400 jährlich durchgeführten Naturerlebnisveranstaltungen, Vorträge, Seminare, Waldeinsätze und die regelmäßigen Treffen der Kinder- und Jugendgruppen des Parks haben das Thema Wildnis bzw. Wildnisentwicklung ganz oder teilweise zum Thema. Im Rahmen des offenen Naturerlebnisprogramms werden jährlich knapp 500 geführte Wanderungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nationalparks durchgeführt. Hinzu kommen öffentliche Luchsfütterungen und Führungen im Brockengarten. Es besteht eine intensive Kooperation mit den regional aktiven Naturschutzverbänden, insbesondere BUND und NABU, die für den Park mit Zuwendungen der Verwaltung Nationalparkhäuser und Besucherzentren betreiben. Weitere Wildnisbildungsprogramme sind in Planung.

Bundesland: Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Größe: 24.774 Hektar

Quellen: Karten-Daten von OpenStreetMap, unter ODbL, Gebietsgrenzen: Bundesamt für Naturschutz, unter dl-de/by-2-0

Kontakt

Lindenallee 35
38855 Wernigerode

Tel. 03943/26 28-0
Fax 03943/26 28-999

poststelle@npharz.de

www.nationalpark-harz.de

Unterstützen

Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz e. V.