Wildnisfonds sichert knapp 500 Hektar Moorwildnis

Deutsche Wildtier Stiftung erwirbt Fläche im Aschhorner Moor 

Im Aschhorner Moor bei Stade entsteht mit Fördermitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) ein neues Wildnisgebiet. Da insbesondere Moorflächen viele Treibhausgase binden, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz.

Das 471 Hektar große Wildnisgebiet Aschhorner Moor bietet einer faszinierenden Vielfalt an Arten einen Lebensraum, der sich insbesondere nach Renaturierungsmaßnahmen entwickeln konnte. Denn hier hat sich durch grünlandgeprägte landwirtschaftliche Nutzung und anhaltenden Torfabbau in den letzten Jahrzehnten eine weitgehend entwässerte Hochmoorlandschaft entwickelt. In einzelnen Bereichen findet noch immer Torfabbau statt, doch knapp 400 Hektar sind bereits renaturiert oder befinden sich in der Vorbereitung dazu. Um ein vorzeitiges Ende des Torfabbaus zu ermöglichen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung neben bereits renaturierten Flächen auch Abbaurechte gekauft. So soll – nach Rückbau der bestehenden Abbauanlagen – der Torfabbau im gesamten Gebiet des Aschhorner Moors bis Ende 2024 beendet werden, sechs Jahre früher als bisher geplant. Ziel des Vorhabens ist es, ein neues Moor-Wildnisgebiet im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu schaffen.

Im Aschhorner Moor haben sich verschiedene moortypische Tier- und Pflanzenarten wie der Moorfrosch, die Bekassine und das Scheidige Wollgras wieder angesiedelt, die es zu schützen gilt. Durch die vorzeitige Einstellung des Torfabbaus verbleibt zudem mehr Torf im Moor. So wird die Freisetzung des darin gebundenen Kohlenstoffs verhindert. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Zwei-Prozent-Wildnisziels und zum Natürlichen Klimaschutz.

Hintergrund:

Mit der finanziellen Unterstützung über das Förderprogramm Wildnisfonds unterstützt das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (BMUV) gezielt Maßnahmen, um das Zwei-Prozent-Wildnisziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) zu erreichen. Natur soll sich demnach auf mindestens zwei Prozent der Fläche Deutschlands wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln.

Eindrücke aus dem Aschhorner Moor

  • © Deutsche Wildtier Stiftung

    Aschhorner Moor © Deutsche Wildtier Stiftung
  • © Andreas Hein

    Nordische Moosjungfer im Aschhorner Moor © Andreas Hein
  • © H.-G. Hengstermann GmbH

    Blick auf das Aschhorner Moor
  • © Elisabeth Haseloff

    Moorfrosch im Aschhorner Moor © Elisabeth Haseloff
  • © Deutsche Wildtier Stiftung

    Aschhorner Moor