Die Flächen der Wildnisstiftung als Inspiration für wildeWORTE

Im Oktober lud die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg zum Workshop und Auftritt mit dem bekannten Slam Poeten Lars Ruppel ein. Von der Wildnis inspiriert verfassten 15 Poetinnen und Poeten eigene Texte und standen zusammen mit Lars Ruppel auf der Bühne des Mönchenklosters. Das Projekt wurde mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert, Partner war die Stadtbibliothek Jüterbog.

Wilde Poetinnen und Poeten auf der Bühne (Foto: Ike Noack)

Wilde Poetinnen und Poeten auf der Bühne (Foto: Ike Noack)

„Wildnis ist wie ein Fernglas: wenn ein Mensch hindurch schaut, ist das wieder nah, was einem fern erschien.“ Die Ergebnisse der ersten Schreibübungen inmitten der Wildnis auf den Stiftungsflächen regten zum Nachdenken an, näherten sich dem Thema „Wildnis“ dichterisch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich von Lars Ruppel begleiten und verbrachten die meiste Zeit des zweitägigen Workshops in der Natur. Wildnis erleben – dies ist auch das Anliegen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Den Blick über die Weite der Wildnis schweifen lassen, den Bäumen beim Blätterrascheln zuhören, Spuren vom Wolf im Sand finden – viele der Eindrücke wurden direkt in neue Poesie verwandelt. Gemeinsam lernte die Gruppe Schreib- und Sprachtechniken, aber vor allem auch besser Zuhören und Hinsehen. Lars Ruppel verstand es, sein Wissen weiter zu geben, um die Talente der einzelnen Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zu beflügeln.

Gruppe in der Wildnis

Gruppe in der Wildnis (Bild: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg)

Inspiriert von der Wanderdüne auf der Fläche in Jüterbog beschrieb die Teilnehmerin Theresa Möckel ihr Erleben am Wochenende: „Schreiben einfach nur Schreiben. Sitzen bleiben und der Natur zeigen, dass man einfach nur sitzt. Den Stift gespitzt, die Mine aufs Papier gedrückt, wird Stück für Stück ein Text draus. Du springst mit Buchstaben und Satzzeichen von Zeile zu Zeile, verfällst mal in Eile und verweilst eine Weile. Dein Blick geht vorüber, vorunter, vorauf. Die Füße gehen Schritte und werden zum Lauf. Lass deinen Blick schweifen und Baumkronen streifen. Streck deine Arme aus, und sag bloß: unter dir ist ja alles voll Moos. Weich gebettet sitzt du ja nur, umgeben von grün, inmitten Natur.“

Training auf dem Löffelberg (Foto: Ike Noack)

Training auf dem Löffelberg (Foto: Ike Noack)

Zusammen mit Deutschlands Poetry Slam Vizemeister Lars Ruppel hatten die Poetinnen und Poeten von der Schülerin bis zum Pensionär die Gelegenheit lebendige junge Poesie zu erleben und selbst zu gestalten. Der Einladung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg folgten zahlreiche Menschen aus der Region, aber auch aus Berlin und sogar dem Odenwald. Der Workshop fand im Kulturzentrum DAS HAUS in Niedergörsdorf und im Mönchenkloster Jüterbog statt. Lebendige Eindrücke von Wildnisentwicklung in Deutschland und Inspiration holten sich die wildeWORTE-Kreativen bei gemeinsamen Exkursionen in das Wildnisgebiet der Stiftung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog. Höhepunkt war ein gemeinsamer Auftritt im Kulturquartier Mönchenkloster Jüterbog am 16. Oktober, bei dem sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops mit Lars Ruppel auf die Bühne trauten und das Publikum begeisterten.

In der Zukunft sind weitere Auftritte der wilden Poetinnen und Poeten sowie eine Reihe von Lesungen unter dem Titel „Poesielandschaften“ geplant. Vom Workshop und der Veranstaltung wurde auch live unter www.facebook.com/PoetrySlamundWildnis berichtet. Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.stiftung-nlb.de veröffentlicht.