Wo die wilden Wälder wachsen: Die Wildnisstiftung feierte 25-jähriges Jubiläum
Rund um die historische Darre am Schloss Lieberose kamen zahlreiche Gäste aus Politik, Naturschutz, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, um die Erfolgsgeschichte der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung zu würdigen und gemeinsam die „Wunderwelt Wildnis“ zu erleben.
Wildnis für die Natur und die Menschen vor Ort
Bei Podiumsgesprächen mit Vertreter*innen aus Politik, Naturschutz, Wissenschaft und Regionalentwicklung wurden Erfolge, Herausforderungen und der Wert von Wildnisschutz deutlich. So erklärte der Staatssekretär im Bundesumweltministerium Jochen Flasbarth: „Wildnisgebiete sind unverzichtbar, um intakte Ökosysteme zu erhalten und sie wiederherzustellen: als naturnahe Lebensräume, als wertvolle Kohlenstoffspeicher, aber auch als Erlebnisräume und Freiluftlabore. Für deren Schutz braucht es engagierte Partner wie die Wildnisstiftung. Seit 25 Jahren gestaltet die Stiftung Wildnis in Deutschland mit, für die Natur und die Menschen vor Ort. Der Bund unterstützt dieses Engagement durch seine Wildnisförderung, zum Beispiel im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz.“
Brandenburg darf Status als Innovationstreiber im Naturschutz nicht verlieren
Mit Jochen Flasbarth auf dem Podium sprach auch Mitgründer und Stiftungsratsvorsitzender Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. „Gäbe es die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg nicht schon seit einem Vierteljahrhundert, man müsste sie ganz schnell erfinden“, betonte Schenck. „In privater-staatlicher Kooperation dauerhaft exemplarisch Wildnis für die Allgemeinheit zu schaffen, ist einzigartig in Deutschland und hat internationale Aufmerksamkeit erzeugt. Umso wichtiger ist es jetzt, dass Brandenburg nicht den Status des Innovationstreibers im Naturschutz verliert.“, mahnte Schenck. „Wird das Vorkaufsrecht von Naturflächen durch gemeinnützige Organisationen gestrichen, oder die Bebauung in Landschaftsschutzgebieten erleichtert, wandelt sich Brandenburg vom Vorreiter zum Nachzügler im Kontext von Klimakrise und Biodiversitätsverlust“.
Vom Festakt zum Jubiläumsfest
Neben den Podiumsdiskussionen stand auch der Poetry Slammer Lars Ruppel im Programm des Festakts, der durch seine Wortkraft gepaart mit Wildnisbildern Mut schaffte, Wildnis zu wagen und das Schöne zuzulassen. An den offiziellen Festakt schloss ein großes Jubiläumsfest für Klein und Groß an: Musik, Mitmachaktionen und Infostände luden dazu ein, Wildnis spielerisch und informativ kennenzulernen. Der Naturfotograf Dr. Tilo Geisel stellte seinen neuen Bildband „Perspektive Wildnis“ mit beeindruckenden Naturaufnahmen aus den Wildnisgebieten der Stiftung im historischen Darre-Museum vor.
Informationen zur Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – die Wildnisstiftung
Mit dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Brandenburg Anfang der 90er Jahre ergab sich eine historische Chance für den Naturschutz: Große unzerschnittene Flächen wurden frei für eine friedliche Nutzung. Um diese wertvollen Gebiete als Naturschätze für künftige Generationen zu erhalten, ergriffen engagierte Naturschützer vor 25 Jahren eine historische Chance. Am 16. Mai 2000 wurde die Gründung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg durch das Brandenburgische Innenministerium genehmigt. Die Stiftung setzt sich seitdem dafür ein, Brandenburgs wilde Naturschätze zu bewahren und erlebbar zu machen. In 25 Jahren hat die Wildnisstiftung viel erreicht und gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern große Herausforderungen gemeistert. Heute besitzt und betreut die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung über 15.150 Hektar Wildnisgebiete auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof, Lieberose und Tangersdorf. Die Wildnisgebiete sind nicht nur Orte der Vielfalt und Schönheit, sondern auch Orte des Entdeckens und Lernens. Als Referenzflächen für die Forschung liefern sie wichtige Erkenntnisse für die Zukunft unseres Planeten. Die Wildnisstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese faszinierenden Gebiete für Besucher*innen erlebbar zu machen. Interaktive Wanderwege und geführte Touren laden dazu ein, die Vielfalt der Lebensräume zu erkunden.
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