Müritz-Nationalpark

Im Land der tausend Seen

Kurzbeschreibung

Die weiten Wälder, stillen Seen und urigen Moore des Müritz-Nationalparks im 21. Jahrhundert gab es vor 15.000 Jahren noch nicht. Damals zogen sich die Gletscher der letzten Eiszeit nach Skandinavien zurück und hinterließen tiefe Rinnen und Löcher, die sich bald mit Wasser füllten und aus denen die heutigen Seen und Moore entstanden. Auf den trockeneren Flächen keimten Büsche, später wuchsen dort Bäume und am Ende bedeckten die für Deutschland typischen Buchenwälder das Land. Im Maßstab der Natur ist das eine rasante Entwicklung, die in den Tropen eher ein paar Millionen Jahre dauert. Nachdem Menschen die Landschaft in den vorigen Jahrhunderten kräftig umgestalteten, stehen die Chancen daher sehr gut, dass die Wildnis rasch wieder zurückkommt, wenn man sie wie im Müritz-Nationalpark möglichst in Ruhe lässt. Im kleineren östlichen Nationalparkteil „Serrahn“ greift in einem Teil des Buchenwaldes bereits seit 150 Jahren kein Förster mehr in die Natur ein. Die urigen Stämme, sowie aufrechtstehende und umgestürzte Überreste einstiger Baumriesen geben dem Besucher dort einen ersten Eindruck, wie der Urwald in Deutschland einst ausgesehen haben könnte. Im toten Holz leben viele Pilze wie der Buchen-Schleimrübling und der Echte Zunderschwamm. Dort finden auch etliche Fledermaus-Arten wie die Mopsfledermaus Unterschlupf. Kein Wunder, dass sich dieses einmalige Gebiet gemeinsam mit vier weiteren alten Buchenwäldern Deutschlands seit Juni 2011 mit dem Titel UNESCO-Weltnaturerbe schmücken darf. Viel größer und ähnlich urig ist der Westteil des Nationalparks, der von der Stadt Neu-Strelitz vom Serrahn Teil getrennt wird. In den vielen Gewässern jagen hier wie dort See- und Fischadler gleichermaßen. Da Füchse sich im seichten Wasser von Röhrichten und Mooren nicht wohl fühlen, können Kraniche dort ungestört ihren Nachwuchs großziehen. Dumpf dröhnt in der Dämmerung der Ruf der großen Rohrdommel aus dem Dickicht am Ufer.

Wildtiermanagement bzw. Jagd

Auf Grund der sehr vielfältigen Eigentumsverhältnisse im Müritz-Nationalpark, in dem Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Kommunen, Privatleute, die Kirche und Stiftungen Flächen besitzen, und einiger, wie Inseln im Nationalpark liegenden, Gemeinden, lässt sich der eigentlich gewünschte Verzicht auf Wildtier-Management kaum verwirklichen. Gejagt wird allerdings nur Schalenwild von Wildschweinen bis zu Rothirschen. Allerdings gibt es Jagd-Ruhezonen, in denen nicht geschossen wird. So sind 57 Prozent der Kernzone des Nationalparks – also des Wildnisgebiets – jagdfrei. In der Kernzone wird darüber hinaus nicht gefischt. Jedoch gibt es in der Entwicklungszone an 16 Seen mit Fischereirecht und 25 Seen, an denen geangelt werden darf.

Wildnis erleben

Es finden geführte Wanderungen und weitere Veranstaltungen für alle Altersklassen statt. Im Jugendwaldheim Steinmühle können Schulklassen übernachten und über mehrere Tage die Natur kennenlernen. Neben hunderten Kilometern markierten Wander- und Radwegen gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten zum Wasserwandern. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Nationalparks.

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Größe des Wildnisgebiets: 26.854,4 Hektar

Größe des Nationalparks: 32.186 Hektar


Karte Copyright: Nationalparkamt Müritz

Kontakt

Nationalparkamt Müritz
Schlossplatz 3
17237 Hohenzieritz

Tel.: 039824/252-0
poststelle@npa-mueritz.mvnet.de
www.mueritz-nationalpark.de

Unterstützen

Förderverein Müritz-Nationalpark e.V.