Der Nationalpark Schwarzwald wird erweitert

24. Oktober 2024

Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Landesregierung von Baden-Württemberg festgelegt, dass der Nationalpark Schwarzwald erweitert werden soll. Nach einem breit angelegten Beteiligungsprozess und Diskussionen in der Landesregierung ist es nun beschlossen: Der Nationalpark wird um 1500 Hektar erweitert.

Beteiligungsprozess zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald

Nach einem Jahr voller Austausch und engagierter Diskussionen übergaben Vertreter*innen der Nationalparkgremien und des Bürgerforums, bei dem sich Menschen aus der gesamten Region einbrachten, am 21. Juli 2024 ihre Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Nationalparks an die Umweltministerin von Baden-Württemberg Thekla Walker. Diskutiert wurde hierbei nicht das „Ob“ einer Weiterentwicklung, sondern das „Wie“. Nun hat sich auch die Koalition aus BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU auf das weitere Vorgehen bei der Nationalparkerweiterung geeinigt.

Zwei Teilgebiete des Nationalparks Schwarzwald sollen zusammenwachsen

Seit seiner Gründung im Jahr 2014 besteht der Nationalpark Schwarzwald aus zwei Teilflächen. Prozesse wie eine natürliche Waldentwicklung brauchen jedoch eine  große und unzerteilte Fläche. Auch die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN) gibt für Nationalparke eine Mindestfläche von 10.000 Hektar vor, die der Nationalpark mit der beschlossenen Erweiterung nun auch offiziell erreichen wird. „Mit dem Lückenschluss wird Baden-Württemberg endlich auch ein zusammenhängendes Nationalpark-Gebiet haben, in dem der Urwald von morgen entstehen kann“, sagte Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

Bedingungen für die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald

Erweitert wird nun mit 1500 Hektar. Ursprünglich waren 2900 Hektar Erweiterung im Gespräch. Knackpunkt der Diskussionen waren die konkreten Gebiete, mit denen die beiden Teilstücke verbunden werden sollen. Sie befinden sich im Besitz der Holzhandelsgesellschaft Murgschifferschaft. Die Holzhandelsgesellschaft hatte es zur Bedingung gemacht, dass die Gebiete gegen Staatswald in derselben Region getauscht werden. Hierfür sollte das Land seine Anteile an der Genossenschaft an die verbleibenden Eigner verkaufen. Laut Kretschmann wird dies geschehen. Umgekehrt hatte das Land zur Bedingung gemacht, dass der Verkauf erst dann stattfindet, wenn Einigkeit über die Tauschflächen besteht.

Weitere Schritte bis zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald

Für die konkrete Umsetzung werden nun weitere Gespräche mit der betroffenen Gemeinde Forbach im Landkreis Rastatt folgen. Auch der Nationalparkrat und der Beitrat des Nationalparks werden eng eingebunden in die weiteren Schritte. Bis Mitte des kommenden Jahres soll ein entsprechendes Gesetz zur Erweiterung des Nationalparks eingebracht werden.