Gemeinsam mehr erreichen!
Zwei Prozent der Landesfläche Deutschlands sollten laut Nationaler Biodiversitätsstrategie bis 2020 als große Wildnisgebiete gesichert sein. Das ist nicht viel im internationalen Vergleich. Dennoch wurde dieses Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) deutlich verfehlt. Bis heute sind gerade einmal 0,62 Prozent erreicht. Wie schwerwiegend diese Zielverfehlung ist, belegt auch die verabschiedete EU-Biodiversitätsstrategie 2030. Darin wurden zehn Prozent streng geschützte Gebiete als Ziel für die Mitgliedstaaten festgelegt. Wildnisgebiete leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Deshalb wurde auch in der 2024 verabschiedeten Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030 erneut das Zwei-Prozent-Wildnisziel für Deutschland aufgenommen.
Die 21 Naturschutzverbände und -stiftungen der Initiative „Wildnis in Deutschland“ zeigen deshalb mit ihrer „Agenda für Wildnis“ auf, wie wir mehr Wildnisgebiete in Deutschland schaffen können. Sie wenden sich dabei nicht nur an die unmittelbar für Naturschutz zuständigen, sondern gerade auch an andere Ressorts, die einen Einfluss darauf haben, dass Flächen für die Wildnisentwicklung verfügbar werden. Denn Wildnis zu schaffen, ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Dazu haben wir eine internationale Verantwortung. Zu Recht fordern wir den Schutz tropischer Regenwälder oder afrikanischer Savannen. Doch ungestörte Natur müssen wir auch bei uns in Deutschland ermöglichen.
Die „Agenda für Wildnis“ soll die notwendige Debatte für mehr Wildnis anregen, eine konstruktive Diskussion fördern und zu konkreten Ergebnissen führen. Dazu braucht es politischen Willen, Fachwissen, Ideen und Zusammenarbeit verschiedener Ressorts sowie Expertisen jenseits des Naturschutzes.