Neue Studie zeigt: Hohe Akzeptanz gegenüber bayerischen Nationalparks

Die Akzeptanz und Bekanntheit der bayerischen Nationalparks in der Bevölkerung ist weiter gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommen Würzburger Wissenschaftler um Hubert Job in ihrer neuen Studie „Akzeptanz der bayerischen Nationalparks“. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer, der bayernweiten Online-Befragung, besuchten schon einmal einen der beiden Parks. Darüber hinaus würden 95 Prozent der Befragten für das Weiterbestehen der Nationalparks stimmen, müssten sie sich bei einer anstehenden Wahl dazu positionieren.

Befürwortet werden die beiden Parks auch von den Bewohnern der angrenzenden Gemeinden. Im Vergleich zu einer Befragung aus dem Jahr 2007 hat sich die Zustimmung der lokalen Bevölkerung im Bayerischen Wald um 10 Prozentpunkte auf 86 Prozent gesteigert. Dieses Ergebnis ist für die Wissenschaftler und die Nationalparkverwaltung gleicherweise interessant, denn die größten Akzeptanzdefizite finden sich meist im direkten Umfeld der Nationalparks.

Fokus der Studie lag neben der Analyse der Gesamtakzeptanz daher auf den regionalen Herausforderungen und weiteren Themen wie Tourismus, Landnutzungskonflikten und der Wahrnehmung der Nationalparkverwaltung.

Alle Ergebnisse der Studie ,,Akzeptanz der bayerischen Nationalparks – Ein Beitrag zum sozioökonomischen Monitoring in den Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden“ der Autoren Hubert Job, Maike Fließbach-Schendzielorz, Sarah Bittlingmaier, Anne Herling und Manuel Woltering finden Sie hier.

Studie: Der Mittelspecht braucht Wildnis

Der Mittelspecht (Dendrocopos medius) ist ein Indikator für Naturnähe von mitteleuropäischen Laubwäldern. Die Art reagiert positiv auf Struktur- und Baumvielfalt sowie Vorrats- und Totholzreichtum. All diese Habitatansprüche werden von alten, naturnahen Wäldern und Waldwildnisgebieten erfüllt. Das zeigen Untersuchungen aus dem Naturraum „Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte“, geleitet von Jochen Wiesner und Siegfried Klaus über einen Zeitraum von 15 Jahren.
Mittels einer Klangattrappe haben die Forscher die Mittelspechtdichte auf 15 Probeflächen ermittelt. In den dadurch identifizierten Mittelspechthabitaten wurden Waldinventuren durchgeführt und Holzvorräte sowie Totholzmengen erfasst. Beide haben im Untersuchungszeitraum zugenommen. Vergleicht man nun die Waldinventuren mit dem Mittelspechtbestand, so kommt man zu dem Ergebnis, dass Mittelspechtdichte mit dem Bestandsvolumen positiv korreliert. Außerdem stellen die Untersuchungen fest, dass die Mittelspechtdichte auch mit dem Anteil an rauborkigen Bäumen zunimmt und mit erhöhtem Einschlag abnimmt. Mittelspechtbestände reagieren demnach positiv auf die verbesserte Struktur der Laubwälder, die gestiegenen Totholzvorräte und auf eine Insektenzunahme in den Schutzgebieten.

Den Downloadlink sowie weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

Handlungsleitfaden: Wildnispotenziale in deutschen Naturparken

Im neu erschienenen Handlungsleitfaden „Wildnisgebiete und große Prozessschutzflächen in Naturparken“ zeigt der Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) Wildnispotenziale für die 105 deutschen Naturparke auf. Die Veröffentlichung ist im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (F + E Vorhaben) „Naturparkpotenziale zur Entwicklung von Wildnisgebieten und großen Prozessschutzflächen“ gemeinsam mit den Universitäten Freiburg und Kassel entstanden. Der Leitfaden veranschaulicht wie das Thema Wildnis in Naturparken verankert werden kann und stellt praxisbezogene Beispiele und Empfehlungen für die Realisierung von Wildnisgebieten vor.

Mehr Infos zum F + E Vorhaben und dem entstandenen Handlungsleitfaden finden Sie hier.

Mehr Wildnis – mehr Vogelvielfalt

Wildnis ist eine Schatzkammer für die biologische Vielfalt. Das zeigen auch neueste Erkenntnisse zur Artenvielfalt am Achtermann im Nationalpark Harz. Die Natur ist hier sich selbst überlassen. Seitdem entwickelt sich das Gebiet nach einer ganz eigenen und natürlichen Dynamik. Umgefallene Bäume, viel Totholz am Boden und neue Waldlichtungen schaffen vielfältige Strukturen im Wald. Wildnis lässt so Lebensräume für neue Arten entstehen. Daher finden auch im Nationalpark Harz viele Vogelarten, die hier zuvor nicht vorkamen, ein neues Zuhause. Viele verschiedene Vögel profitieren von den neuen Waldstrukturen und vom Totholz. Eulen, wie zum Beispiel der Raufußkauz ist auf ehemalige Spechthöhlen angewiesen, die es vorrangig in stehendem Totholz gibt.

Doch nicht nur Vögel, sondern auch viele andere Tierarten, aber auch Pflanzenarten brauchen Totholz:

Lesen Sie den vollständigen Artikel im Harzkurier.

Weitere Informationen:
Totholz im Wald fördert Vogel-Vielfalt
Waldentwicklung im Nationalpark Harz
Wildnis sichert biologische Vielfalt
Gründe für Wildnis

30./31.10.: Tagung „Wildnis in der Schweiz“

Wildnis im Schweizerischen Nationalpark (Foto: Bruno Augsburger)

Wildnis ist nicht nur in Deutschland ein wichtiges Thema, sondern auch in unseren Nachbarländern. Wie wild ist zum Beispiel die Schweiz? Wo gibt es dort noch Wildnis und wie kann sie gefördert werden? Genau diesen Fragen geht der Verein Mountain Wilderness Schweiz nach und lädt zu der Fachtagung „Wildnis finden und fördern“ am 30. und 31. Oktober 2018 im Wildnispark Zürich ein. In diesem Rahmen wird auch Wildnisreferent Manuel Schweiger die Initiative „Wildnis in Deutschland“ vorstellen.

Weitere Informationen:

Neue Studie: Wertvolle Wälder mit alten Bäumen brauchen mehr Schutz

Der „Alternative Waldzustandsbericht“ der Naturwald Akademie ist veröffentlicht. Er zeigt den erschreckenden Zustand deutscher Wälder auf. Drei deutsche Waldtypen, die von Buchen und Eichen dominiert sind, haben naturschutzfachlich besonders schlecht abgeschnitten. Dabei hat Deutschland die globale Verantwortung Buchenwälder zu schützen. Auch die geringe Anzahl an alten Bäumen über 140 Jahren ist alarmierend. Diese gibt es nur auf 4,5 Prozent naturnahen Waldflächen und lediglich zwei Promille davon sind dauerhaft geschützt. In Naturwäldern können Bäume hingegen alt werden. Sie bieten nicht nur vielen Arten einen Lebensraum, sondern sind auch wichtig für den Klimaschutz.

Mehr Infos zur Studie der Naturwald Akademie finden Sie hier.

Neue Studie: Mehr Wildnis für Deutschland

Auch das dicht besiedelte Deutschland braucht mehr Wildnis. Dafür setzen sich zahlreiche Akteure und Initiativen ein und auch aus der Bevölkerung gibt es großen Zuspruch (s. u.a. BMUB und BfN, 2014). Im Jahr 2007 hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele für mehr Wildnis in Deutschland gesetzt. Um diese Ziele umzusetzen, ist das Engagement in unterschiedlichsten Bereichen gefragt: von der Politik über Wissenschaft und Administration bis hin zu Kommunikation. Doch was sind die Aktivitäten in diesen Bereichen? Wie wird Wildnis definiert und welche Kriterien gibt es dazu? Wo kann es in Deutschland überhaupt Wildnis geben und können die gesteckten Ziele erreicht werden? Genau darum geht es in der im Journal for Nature Conservation neu veröffentlichten Studie „More wilderness for Germany: Implementing an important objective of Germany’s National Strategy on Biological Diversity“ von Schumacher et al. (2018). Zudem wird über die Initiative „Wildnis in Deutschland“ berichtet sowie ein Ausblick auf noch anstehende Herausforderungen und Aufgaben gegeben. Der Weg ist lange und die Ziele sind hoch – aber erreichbar!

Lesen Sie den kompletten Artikel hier.

Mehr Hintergrundinformationen zum Thema Wildnis finden Sie auch in der Broschüre „Wir für Wildnis – Wegweiser zu mehr Wildnis in Deutschland“ und auf unserer Webseite.

Wilde Wälder mit alten Bäumen sichern das Überleben vieler Insekten

Die Anzahl an Insekten geht dramatisch zurück, immer mehr Arten sind bedroht. Diese Erkenntnis macht mittlerweile nicht nur Naturschützern große Sorgen. Die Naturwald-Akademie interviewte dazu den Insektenforscher und Buchautor Beat Wermelinger. Fazit: Der Wald braucht Insekten, da sie viele wichtige Aufgaben im Ökosystem des Waldes übernehmen. Und umgekehrt brauchen Insekten den Wald. Reich strukturierte Wälder mit vielen ökologischen Nischen bieten zahlreichen Insektenarten eine Heimat. So stellen vielfältige, wilde Wälder mit vielen alten Bäumen einen notwendigen Lebensraum für viele Insekten dar.
Dr. Beat Wermelinger: „Ein bewirtschafteter Wald mit verschiedenen Baumarten, einer durchmischten Altersstruktur sowie Lichtungen und Wegrändern kann zwar mindestens so viele Insektenarten wie ein Naturwald beherbergen. Es sind aber nicht dieselben Arten. In einem Urwald mit seiner langen Geschichte und vielen alten Bäumen überleben nämlich auch all jene Arten, die einen konstanten Lebensraum brauchen. Wo zum Beispiel gibt es heute noch einen Buchenstamm mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter, der vor sich hinrotten darf, sodass sich zahllose Generationen von Pilzen und Insekten auf und in ihm entwickeln können? So etwas findet man in einem Wirtschaftswald nicht.“

Wozu es im Wald summt, krabbelt und brummt: Das komplette Interview mit Beat Wermelinger finden Sie auf der Homepage der Naturwald-Akademie

Mehr Informationen: Wildnis sichert biologische Vielfalt

Allgemeine Informationen zum Insektensterben:
Über 7.800 von bislang 33.000 in Deutschland beschriebenen Insektenarten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Um einen aktuellen Überblick zu Bestand und Verbreitung der Insektenarten zu bekommen, plant das Bundesamt für Naturschutz spätestens ab 2020 ein bundesweites Insektenmonitoring durchzuführen.

Wenn Wald zur Wildnis wird

80 Wissenschaftler haben zwei Tage lang darüber diskutiert, wie sich der Nationalpark Hunsrück-Hochwald hin zu einer Wildnis entwickeln könnte. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf jüngste Forschungsergebnisse in drei Naturwaldreservaten. Seltene Arten sind in Schutzgebieten heimisch: von der Bechsteinfledermaus über den Raufußkauz bis hin zum Zilpzalp.

Hier geht es zum ausführlichem Bericht auf volksfreund.de

Weitere Informationen zum Nationalpark Hunrück-Hochwald.